ZEW-Index: Zuversicht sieht anders aus
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Mannheim (BoerseGo.de) – Börsianern ist immer weniger nach Feiern zumute. Die Finanzexperten hierzulande schätzen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so schlecht ein wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Dies signalisiert der heute vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) herausgegebene ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Oktober. Der Stimmungsindikator rutscht im Oktober auf minus 48,3 Punkte ab. Der achte Rückgang in Folge. "Ein noch niedrigerer Wert wurde zuletzt im November 2008 verzeichnet", teilte das ZEW am Dienstag mit. Experten waren zuvor in ihrer Prognose von einem leichteren Rückgang auf minus 44,5 Punkte ausgegangen. Im Vormonat lag der Index noch auf minus 43,3 Zählern.
Auch die derzeitige Situation wird nicht mehr so rosig eingeschätzt: Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage ist im Oktober zum dritten Mal in Folge gefallen. Dieser Index sank um 5,2 auf 38,4 Punkte.
Die Finanzmarktexperten fürchten dem ZEW zufolge, "dass die schwelende Staatsschuldenkrise deutsche Unternehmen und Konsumenten dazu veranlassen könnte, Investitionen und Konsumausgaben aufzuschieben". Das ließen Umsatzrückgänge im Einzelhandel und sinkende Neuaufträge in der Industrie befürchten.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Oktober um 6,6 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei minus 51,2 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechtert sich um 3,8 Punkte auf minus 31,7 Punkte, wie das ZEW weiter bekannt gab.
Im Sommer 2011 haben sich die Aussichten für die Weltwirtschaft deutlich verschlechtert. Insbesondere droht in Europa die Staatsschuldenkrise sich zu einer Bankenkrise auszuweiten. Dies belastet zunehmend auch die deutsche Konjunktur. Die stark erhöhte Unsicherheit dämpft die inländische Nachfrage und der Außenhandel trägt aufgrund der schwierigen Lage wichtiger Handelspartner nicht mehr zur Expansion bei. Die führenden deutschen Wirtschaftsinstute erwarten laut ihrer jüngst vorgestellten Herbstprognose, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,9 Prozent und im kommenden lediglich um 0,8 Prozent zunimmt.
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