ZEW-Index trübt sich deutlich ein...
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Montag:
Die Gewerbeanmeldungen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 % auf 453.300 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um -4,3 % auf 355.700 gefallen.
Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind zum Vormonat um 0,1 % auf 107 Punkte gestiegen. Auf Jahressicht liegt der Anstieg bei 0,5 %. Der OECD Frühindikator (CLI) ist zum Vormonat um 0,1 Punkte gesunken.
Dienstag:
Die französischen Verbraucherpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat um 0,2 % gestiegen. Zuletzt hatte der Monatsrückgang bei 0,3 % gelegen. Die Jahresteuerung liegt bei 1,4 % nach zuvor 1,7 %.
Die deutschen Großhandelspreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 1,6 % gestiegen nach -0,3 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 6,4 % geklettert nach zuvor 5,3 %.
Die deutschen Ausfuhren insgesamt sind im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 17,1 % auf 458,3 Mrd. Euro gestiegen.
Die Zahl der Schwerbehinderten ist in Deutschland bis zum Jahresende 2009 gegenüber Ende 2007 um 184.000 bzw. 2,7 % auf 7,1 Mio. gestiegen.
Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im August-Jahresvergleich um 3,1 % gestiegen. Im Vormonat hatte er bei 3,1 % gelegen. Erwartet worden war aktuell ein Anstieg um 3,0 %.
Der Einzelhandelspreisindex (RPI) ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,7 % gestiegen, verglichen mit 4,8 % im Monat zuvor. Der Verbraucherpreisindex ohne Hypotheken (RPIX) ist im Jahresvergleich um 4,7 % geklettert und damit zum Vormonatsniveau von 4,8 % leicht gestiegen.
Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im September bei -4,3. Erwartet wurde der Index mit 9. Im Monat zuvor hatte er noch bei 14 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 27,2 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW um 15,6 Zähler auf 59,9 Punkte erhöht.
Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 11,4 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 4,4 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 3,7 Zähler auf nunmehr 6,3 Punkte.
Unser Kommentar:
Die Stimmung unter Analysten und institutionellen Investoren zur deutschen Konjunktur trübt sich weiter ein. Der ZEW-Index ist im September zum fünften Mal in Folge gefallen. Das vom Zentrum für Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Konjunkturbarometer fiel im September auf einen Wert von minus 4,3 Punkten nach plus 14 Punkten im August. Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, diesen mit rund zehn Punkten jedoch deutlich moderater prognostiziert.
Der starke Rückgang bei den Erwartungen war in der Tat überraschend. Offenbar hat die Wirtschaft in Deutschland den Höhepunkt der jüngsten Konjunkturerholung überschritten. Nach dem starken zweiten Quartal deuten einige Indikatoren jetzt auf eine Verlangsamung des Aufschwungs im zweiten Halbjahr hin. An den Börsen wird man dann allerdings schon wieder in Richtung 2011 blicken.
Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im zweiten Quartal zum Vorjahr um 1,6 % gestiegen. Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 1,9 % geklettert.
Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Juli stabil geblieben. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um -0,2 % (revidiert von -0,1 %) gefallen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 7,1 % zugenommen nach zuvor +8,2 %.
Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im August um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein leichter Umsatzanstieg von 0,3 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,3 % gestiegen (revidiert von 0,4 %).
Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,6 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,4 %. Einen Monat zuvor war noch ein Anstieg um 0,1 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von 0,2 %).
Die kanadische Industrie-Auslastung lag im zweiten Quartal bei 76 %, verglichen mit 74,4 % im Quartal zuvor. Gerechnet wurde mit einer Auslastung in Höhe von 75,5 %.
Die kanadischen Neuwagenverkäufe sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 2,4 % gestiegen.
Die kanadische Arbeitsproduktivität ist im im zweiten Quartal 2010 um 0,8 % gesunken. Im ersten Quartal konnte die Produktivität noch um 0,5 % gesteigert werden.
Die US-amerikanischen Lagerbestände sind im Juli um 0,2 % gewachsen. Die Umsätze sind gleichzeitig um 0,6 % gefallen. Das Verhältnis Lagerhaltung zum Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den USA bei 1,26.
Mittwoch:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes insgesamt im Juli um 1,9 % auf 4,9 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 0,4 % mehr, nämlich insgesamt 635 Mrd., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 2,7 % auf 17 Mrd. Euro.
Unser Kommentar:
Die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe will sich nicht so recht aus ihrem Krisentief erholen. Gleichzeitig wächst die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland. Besonders deutlich wird das im direkten Vergleich mit den skandinavischen Ländern: Deutschland hat siebenmal so viele dauerhaft Arbeitslosen wie etwa Norwegen oder Dänemark.
Man sollte sich deshalb nicht zu früh freuen: Auch wenn sich die Aktienmärkte zuletzt einigermaßen stabil gezeigt haben - der Arbeitsmarkt ist noch nicht über den Berg. Das gilt für Deutschland und erst Recht für die USA. Einfacher wird die Sache dadurch allerdings auch nicht: Die Unsummen an Liquidität und die rekordtiefen Zinsen könnten die Kurse noch weiter antreiben – sofern der nahende Oktober einigermaßen glimpflich verläuft.
Die italienischen Verbraucherpreise sind im August um 0,2 % gestiegen nach zuvor 0,4 %. Die Jahresteuerung liegt in Italien damit bei 1,6 % nach zuvor 1,7 %. Beide Kennzahlen liegen im Rahmen der Erwartungen.
Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis August liegt bei 7,8 % und damit 0,1 % niedriger als der vorangegangene Monat. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtszeitraum auf Dreimonatssicht um 8.000 auf 2,467 Mio. zurückgegangen. Die Zahl der Antragsteller ("Climant count") ist im August um 2.300 auf 1,466 Mio. gestiegen.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im zweiten Quartal zum Vorquartal stabil geblieben nach zuvor schon 0,0 %. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Beschäftigtenzahl um 0,6 %, verglichen mit -1,2 % im vorangegangenen Quartal.
Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im August bei 1,6 %. Die offizielle Vorabschätzung war von 1,6 % ausgegangen. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 1,7 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei -0,2 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,2 % angegeben. Prognostiziert wurde hier ein Anstieg um 0,2 % nach zuvor -0,3 %.
Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 2,0 % nach 2,1 % im Vormonat und 0,6 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei 0,2 %.
Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im September bei 4,10. Im Vormonat hatte er noch bei 7,1 gestanden.
Die US-amerikanischen Importpreise sind im August um 0,6 % gestiegen nach zuletzt +0,1 % (revidiert von 0,2 %). Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,3 % geklettert nach zuvor -0,2 % (revidiert von -0,3 %).
Die US-amerikanischen Exportpreise sind im August insgesamt um 0,8 % gestiegen nach zuvor -0,2 %. Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 0,5 % geklettert nach zuletzt -0,2 %.
Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im August um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,2 bis 0,3 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,6 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 1,0 % nach unten revidiert.
Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im August bei 74,7 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 74,8 % gelegen.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 2,5 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,85 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,2 Mio. Barrel verringert
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,5 Mio. Barrel geklettert.
Donnerstag:
Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im August verglichen mit dem Vorjahr um 12,9 % gefallen nach 18,6 % im Juli. Im Vergleich Januar bis August mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 3,5 % zurückgegangen.
Die schweizerische Industrieproduktion ist im 2. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 5,7 % geklettert, nach zuvor -7,8 %. Auf Jahressicht liegt der Rückgang bei 7,8 % nach zuletzt 5,3 %.
Der britische Einzelhandelsumsatz ist im August gegenüber dem Vormonat um 0,5 % gesunken. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 % nach zuvor +1,1 %. Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 0,4 %, verglichen mit revidierten 1,0 % im Vormonat.
Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Juli einen Überschuss von 6,7 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Überschuss in Höhe von 11,9 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats wurde auf 2,2 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 2,4 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 0,6 % , die Einfuhren um 1,5 % gesunken.
Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im August um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,4 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,2 % geklettert. Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,1 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von +0,1% nach zuletzt noch +0,3 %.
Die US-amerikanische Handelsbilanz weist im zweiten Quartal ein Defizit in Höhe von 123,3 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus von 123,5 Mrd. US-Dollar. Im vorangegangenem Quartal hatte das Defizit noch 109,2 Mrd. US-Dollar betragen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 109 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 450.000 gefallen. Erwartet wurden 460.000 neue Anträge nach zuvor 453.000 (revidiert von 451.000).
Der Philly Fed Index notiert im September bei -0,7. Erwartet wurde er im Bereich 0,0 bis 2,0. Im Vormonat hatte er bei -7,7 gestanden.
Unser Kommentar:
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe scheint sich im Bereich von 450.000 einzupendeln. In der Betrachtung über mehrere Wochen zeigt sich jetzt ein ganz allmählicher Rückgang der Zahlen. Das gab es in diesem Jahr allerdings schon mehrfach und muss nicht zwingend auf eine Entspannung der Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hindeuten.
Enttäuscht hat erneut der Philly Fed Index. Zwar konnte sich das wichtige Marktbarometer von –7,7 im Vormonat auf nur noch –0,7 verbessern. Analysten waren jedoch von leicht positiven Werten ausgegangen, die Erwartungen wurden enttäuscht. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen – der Philly Fed Index gilt als wichtiger Indikator für den Zustand der gesamten US-Wirtschaft.
Freitag:
Großer Verfallstag - "Dreifacher Hexensabbat".
Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen und Single-Stock-Futures an den internationalen Terminbörsen.
Die deutschen Erzeugerpreise sind im August zum Vormonat stabil geblieben. Einen Monat zuvor waren sie um 0,5 % geklettert. Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 3,2 % nach +3,7 % im Monat zuvor.
Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Juli einen Defizit in Höhe von 3,8 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 3,8 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten -4,6 Mrd. Euro). Gerechnet worden war für den aktuellen Monat mit einem Minus in Höhe von 3,0 Mrd. Euro.
Die Handelsbilanz weist einen Überschuss in Höhe von 3,4 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 29,6 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz ein Defizit von 1,4 Mrd. Euro. Die Transferbilanz ist mit 8,0 Mrd. Euro defizitär.
Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Juli um 3,1 % gefallen. Die Produktion des Vormonats lag bei 1,8 %. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 7,5 % gesunken.
Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im August um 0,3 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,3 % geklettert. Die Kernrate ist in den USA unverändert geblieben Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,1 % zugelegt.
Die US-Verbraucherstimmung der Uni Michigan notiert im September bei 66.6. Eerwartet wurde ein Wert von 70.0 nach zuvor 68,9.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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