Zeitung: Staat unterstützt seit 2005 Niedriglohnsektor mit über 50 Milliarden Euro
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) - Seit der Einführung der Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder Anfnag 2005 haben die Steuerzahler nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" weit mehr als 50 Milliarden Euro ausgegeben, um Niedriglöhne aufzustocken. Die Ausgaben seien von acht Milliarden Euro 2005 auf elf Milliarden Euro 2009 gestiegen. Dies gehe aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, berichtet die Zeitung. Im Hartz-IV-System diene fast jeder dritte Euro dazu, niedrige Löhne aufzustocken, weil diese allein den Lebensunterhalt nicht sicherten.
"Die Bundesregierung blockiert seit Jahren den gesetzlichen Mindestlohn und verschwendet das Geld der Steuerzahler", sagte Linkspartei-Chef Klaus Ernst dem Blatt zufolge. Wenn niemand weniger als zehn Euro pro Stunde verdienen würde, könnte ein Gutteil der "Subventionierung des Niedriglohnsektors" eingespart werden. Für den Grünen-Sozialexperten Markus Kurth ist laut "Frankfurter Rundschau" der Mindestlohn ein "erster Schritt, um dieses Problem in den Griff zu bekommen".
In Deutschland bekommt einer Studie zufolge inzwischen jeder Fünfte für seine Arbeit nur einen Niedriglohn. Rund 20,7 Prozent der Beschäftigten hätten 2008 einen Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle der Industrienationen erhalten, teilte das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen mit. 6,55 Millionen Arbeitnehmer seien demnach im Niedriglohnsektor tätig - so viele wie nie zuvor. Innerhalb von zehn Jahren sei die Zahl der Niedriglohnempfänger um 2,3 Millionen Menschen gewachsen. Mit rund 70 Prozent stellen die Frauen den weitaus größten Teil der Niedriglöhner.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.