Zeitung: Lebensversicherer müssen Garantiezins senken
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die lange Phase niedrigster Zinsen wird für die Lebensversicherer und ihre Kunden zu einem Problem. Früher als erwartet müssen sich laut einem Zeitungsbericht die Parteien auf den Einbruch der Renditen am Kapitalmarkt reagieren. Schon Mitte 2011 könnten die Versicherer gezwungen sein, den Garantiezins zu senken, berichtet das Handelsblatt am Mittwoch. "Durch den starken Zinsrückgang ist der Druck deutlich gestiegen", sagte der Geschäftsführer der Ratingagentur Assekurata, Reiner Will, dem in Düsseldorf erscheinenden Blatt.
Der Garantiezins für Lebensversicherungen ist so wichtig, dass es für dessen Bestimmung feste Abläufe gibt: Die Höhe des Zinssatzes empfiehlt ein unabhängiger Verein der Versicherungsmathematiker, die Aktuarvereinigung – die Entscheidung fällt letztlich aber das Finanzministerium. Derzeit versprechen die Lebensversicherer pro Jahr bei neuen Verträgen mindestens 2,25 Prozent auf die Sparbeiträge. Im Schnitt schreibt die Branche aber pro Jahr noch 4,2 Prozent gut – als Überschussbeteiligung. Diskutiert wird unter den Versicherungsmathematikern bereits, die Garantie unter zwei Prozent sinken zu lassen. Das wäre ein Rekordtief, das die Lebensversicherung künftig immer mehr zum Ladenhüter machen könnte.
Die Versicherer selbst sehen die Lage derzeit noch etwas optimistischer. Ein Vertreter von Ergo sagte der Zeitung: "Ich gehe für 2012 von einer Senkung aus." Nach den offiziellen Regeln muss der Garantiezins gesenkt werden, wenn die Versicherer mit zehnjährigen Bundesanleihen nicht mehr den garantierten Zins erzielen können. Wegen des
anhaltenden Niedrigzinsniveaus ist deshalb laut "Handelsblatt" eine Absenkung eher schon 2011 wahrscheinlich.
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