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15:05 Uhr, 29.07.2010

Zeitung: Commerzbank droht Klagewelle von Genussschein-Zeichnern

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge bringt das Abwälzen von Verlusten auf Teile ihrer Gläubiger Commerzbank und Eurohypo verstärkt unter Beschuss. Inzwischen sei mindestens eine Klage von Genussschein-Zeichnern der Eurohypo anhängig, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise.

Weitere Klagen gegen die Commerzbank oder die Immobilienfinanzierer-Tochter sind wahrscheinlich. Zwar geht es nur um kleinere Millionenbeträge. Doch das Image der teilverstaatlichten Commerzbank könnte weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.

Genussscheine stehen wie Mezzazine-Kapital in einer Zwitterstellung zwischen Fremd- und Eigenkapital. Sie bieten den Investoren höhere Zinsen, die im Fall von Verlusten aber auch ausgesetzt werden können. Je nach Struktur ist es zudem möglich, den Nennbetrag des jeweiligen Wertpapiers herabzusetzen. Dann verliert der Anleger einen Teil seines Einsatzes. Genau das hat dieCommerzbank anscheinend gemacht.

Laut der Interessenvertretung der geschädigten Gläubiger geht es vor allem um drei Genussscheinpapiere mit einem Gesamtnennbetrag von 270 Millionen Euro. Die Eurohypo zahlte für sie 2009 keine Zinsen und fordert darüber hinaus einen Haftungsbeitrag zum Jahresverlust von rund 900 Millionen Euro. Der Zins-Ausfall dürfte sich im Bereich von 15 Millionen Euro bewegen.

Die Anlegerschützer sind der Meinung, dass die Coba als Mutter der Eurohypo für die Verluste einstehen muss. Die Möglichkeit, Genussschein-Inhaber bei Verlusten heranzuziehen, gebe es hingegen nicht. Offenbar sahen dies Eurohypo und Commerzbank 2008 trotz eines weit höheren Jahresverlusts genauso. Erst für das vergangene Jahr wurde das Vorgehen geändert.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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