Fundamentale Nachricht
13:37 Uhr, 28.03.2018

Yuan-Öl-Terminkontrakte stürzen ab

China macht seit Anfang der Woche den bislang führenden Öl-Handelsplätzen Konkurrenz. Seit Montag werden die ersten Futures auf zukünftige Öllieferungen in Yuan abgewickelt. Aktuell starke Kursbewegungen sorgen nach dem zunächst erfolgreichen Start nun aber für Skepsis.

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Shanghai/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Montag ist an der Shanghai International Energy Exchange der Handel mit auf chinesischen Yuan lautenden Rohöl-Terminkontrakten erfolgreich gestartet. Das Handelsvolumen belief sich am ersten Handelstag auf 20 Mio. Barrel. Bislang wird Rohöl weit überwiegend in Dollar gehandelt.

Ziel von China ist es, neben Brent und WTI eine dritte globale Benchmark bauen, die besser zu den chinesischen Bedürfnissen passt. Dazu gehört nicht nur die Notation in heimischer Währung. Der Korb enthält zudem in China typischerweise konsumierte schwere und saure Ölsorten, im Gegensatz zu den leichten Ölsorten bei Brent und WTI. Auch sind die hohen chinesischen Ölimporte ein wichtiger Grund für das Bedürfnis Chinas, die Preisbildung am Ölmarkt mit zu kontrollieren.

Der Rohöl-Future in Shanghai ist heute bei hohem Handelsvolumen um zeitweise fünf Prozent gefallen und notierte umgerechnet gut 4 US-Dollar unter dem Brentöl-Terminkontrakt. Zwar fielen auch bei den etablierten Öl-Terminkontrakten die Preis, allerdings waren die Rückgänge hier deutlich schwächer. Unter Experten macht sich deswegen Skepsis breit. „Die starke Preisbewegung bei Chinas Future und die deutliche Abweichung von anderen Kontrakten ohne erkennbaren Grund wirft Fragen auf und unterminiert die Aussagekraft der Preisbildung", sagt Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.

Terminkontrakte sind der gängige Weg, über den am Ölmarkt gehandelt wird. Der Käufer eines Futures sichert sich das Recht zu, Rohöl zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Der Vorteil liegt in der Verringerung von Preisrisiken, die sowohl Käufer als auch Verkäufer treffen können.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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