Kommentar
18:02 Uhr, 09.07.2021

Wochenausblick: Inflationsdaten und US-Berichtssaison im Fokus

Die Aktienmärkte können die jüngst hochgekochten Konjunktursorgen am Freitag eindrucksvoll von sich abschütteln. Der S&P 500 erreicht sogar wieder ein neues Rekordhoch. In der kommenden Woche dürften Inflationsdaten und die beginnende US-Berichtssaison für neue Impulse sorgen.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.365,53 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 14.817,85 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.365,53 Pkt (S&P)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 14.817,85 Pkt (Nasdaq)
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 33.592,00000 $ (Bitfinex)
  • Ethereum ETH/USD - WKN: A2YY65 - ISIN: XC000A2YY651 - Kurs: 2.174,90000 $ (Bitfinex)

An den Aktienmärkten geht eine durchwachsene Woche zu Ende: S&P 500 und Nasdaq-100 konnten am Mittwoch neue Rekordstände markieren, fielen aber dann am Donnerstag zusammen mit deutlich sinkenden Anleihenrenditen zurück, bevor es am Freitag zu einer kräftigen Erholung kam, in deren Rahmen es der S&P 500 sogar abermals auf ein neues Allzeithoch schaffte.

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Wochenperformance wichtiger Basiswerte

Der DAX blieb auch in dieser Woche in der Range seit Anfang Juni, während der MDAX abermals eine neue Bestmarke aufstellen konnte. An den asiatischen Börsen sanken die Notierungen. Kursgewinne gab es in der vergangenen Woche bei deutschen und US-amerikanischen Staatsanleihen sowie bei den Edelmetallen.

Vor allem die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und jüngst etwas schwächer ausgefallene Konjunkturdaten belasteten zeitweise die Stimmung und lösten auch den Einbruch bei den Anleiherenditen aus, verstärkt von Hedgefonds, die ihre Positionen, mit denen sie auf weiter steigende Renditen spekuliert hatten, schlossen.

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in den USA blieb zwar insgesamt auf einem relativ hohen Niveau, fiel aber gleichzeitig stärker als erwartet zurück. Ein ganz ähnliches Bild zeigte sich etwa auch bei den Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor in Deutschland und China sowie bei den ZEW-Konjunkturerwartungen. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen zuletzt etwas an, nachdem sie zuvor ein neues Tief seit Ausbruch der Pandemie markiert hatten.

Die US-Notenbank stellte in ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur letzten Zinssitzung ein etwas früheres "Tapering", also ein früheres Zurückfahren der Anleihenkäufe, in Aussicht. Gleichwohl sieht die Notenbank die Voraussetzungen für ein Beginn des Taperings derzeit noch nicht als erfüllt an. Die EZB hat unterdessen die Ergebnisse ihrer längerfristigen Strategieprüfung vorgestellt. Das Inflationsziel von zwei Prozent sieht künftig explizit die Möglichkeit eines temporären Überschießens vor und wird zusammen mit der Einbeziehung des Klimawandels der EZB künftig wohl mehr Flexibilität lassen, ihre ultralockere Geldpolitik auch dann fortzusetzen, wenn sich die Inflation nicht als so temporär erweisen sollte, wie dies bisher erwartet wurde.

In der kommenden Woche werden am Dienstag US-Inflationsdaten für Juni veröffentlicht. Die Inflationsrate dürfte den Erwartungen zufolge leicht von 5,0 auf 4,9 Prozent gesunken sein, würde sich damit aber noch immer auf einem deutlich erhöhten Niveau befinden. Die Kerninflationsrate (ohne die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise) dürfte von 3,8 auf 4,0 Prozent zugelegt haben. Weitere wichtige Konjunkturdaten, die in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehen, sind Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum (Donnerstag), zur US-Industrieproduktion (Donnerstag) und zum US-Einzelhandelsumsatz (Freitag). In Europa stehen ebenfalls Daten zur Industrieproduktion (Mittwoch) und endgültige Inflationsdaten für Juni (Freitag) auf dem Programm. Vorläufigen Daten zufolge war die Inflationsrate von 2,0 Prozent im Mai auf 1,9 Prozent im Juni gesunken.

In den USA beginnt in der kommenden Woche bereits die Berichtssaison für das zweite Quartal mit den Quartalszahlen wichtiger US-Banken wie JPMorgan, Goldman Sachs, Bank of America, Wells Fargo und Morgan Stanley.


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Übersicht: Unternehmenstermine in der kommenden Woche

Quartalszahlen Deutschland

  • Dienstag: Gerresheimer
  • Freitag: Frosta

Quartalszahlen USA

  • Dienstag: Fastenal, Goldman Sachs, JPMorgan, PepsiCo
  • Mittwoch: Bank of America, Citigroup, PNC Financial Services, Wells Fargo
  • Donnerstag: Alcoa, Bank of New York Mellon, Morgan Stanley, UnitedHealth, US Bancorp
  • Freitag: Rio Tinto, State Street

Hauptversammlungen

  • Dienstag: CropEnergies
  • Donnerstag: R.Stahl, Südzucker

Sonstiges

  • Dienstag: Fraport (Verkehrszahlen), Volkswagen (Vorstellung neue Konzernstrategie)

Übersicht: Konjunkturdaten in der kommenden Woche

Montag, 12.07.2021

01:50 – Japan: Maschinenaufträge (Kernrate) Mai m/m
01:50 – Japan: Erzeugerpreise (CGPI) Juni y/y
08:00 – Japan: Werkzeugmaschinenaufträge Juni (vorläufig) y/y
08:00 – Deutschland: Großhandelspreise Juni m/m
12:00 – OECD-Frühindikator Mai
15:45 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS

Dienstag, 13.07.2021

00:45 – Neuseeland: Nahrungsmittelpreise Juni m/m
01:01 – Großbritannien: BRC Einzelhandelsumsatz Juni y/y
03:30 – Australien: NAB-Geschäftsklima Juni
04:00 – China: Handelsbilanzsaldo Juni in Mrd US$
08:00 – Großbritannien: BoE-Finanzstabilitätsbericht
08:00 – Deutschland: Verbraucherpreise Juni (endgültig) y/y
08:00 – Schweiz: Erzeuger- und Importpreise Juni m/m
08:00 – Deutschland: Insolvenzen, April
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise Juni (endgültig) m/m
10:00 – IEA-Monatsbericht zum Ölmarkt
12:00 – USA: NFIB Small Business Index Juni
14:30 – USA: Verbraucherpreise Juni m/m (!)
14:30 – USA: Realeinkommen Juni m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise Juni y/y
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) Juni m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) Juni y/y
14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
20:00 – USA: Haushaltssaldo Juni in Mrd US$
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Mittwoch, 14.07.2021

00:00 – Deutschland: Bundeswirtschaftsministerium, Monatsbericht Juli
02:30 – Australien: Westpac Verbrauchervertrauen Juli m/m
04:00 – Neuseeland: RBNZ-Zinsentscheid
06:30 – Japan: Industrieproduktion Mai (endgültig) m/m
08:00 – Großbritannien: Verbraucherpreise Juni y/y
08:00 – Großbritannien: Erzeugerpreise (Input) Juni m/m
08:00 – Großbritannien: Erzeugerpreise (Output) Juni m/m
08:00 – Großbritannien: Einzelhandelspreise Juni y/y
10:30 – Großbritannien: Hauspreisindex Mai y/y
11:00 – Eurozone: Industrieproduktion Mai m/m
13:00 – USA: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:30 – USA: Erzeugerpreise Juni m/m (!)
14:30 – Kanada: Industrieumsatz Mai m/m
16:00 – Kanada: BoC-Zinsentscheid
16:30 – USA: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w
17:15 – Kanada: BoC-Pressekonferenz
20:00 – USA: Beige Book der Fed

Donnerstag, 15.07.2021

03:00 – Australien: MI Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate (Juni-Umfrage)
03:30 – Australien: Arbeitslosenquote Juni
03:30 – Australien: Erwerbstätigenzahl Juni m/m in Tsd
04:00 – China: BIP Q2 y/y
04:00 – China: Anlageinvestitionen Juni ytd/y
04:00 – China: Industrieproduktion Juni y/y
04:00 – China: Einzelhandelsumsatz Juni y/y
04:00 – China: Arbeitslosenquote im Juni
06:30 – Japan: Dienstleistungssektorindex Mai m/m
08:00 – Großbritannien: Arbeitslosengeldbezieher Juni m/m in Tsd
08:00 – Großbritannien: Arbeitslosenquote Mai (3-Monatsdurchschnitt)
08:00 – Großbritannien: Durchschnittsverdienst-Index in den drei Monaten per Mai y/y
08:00 – Deutschland: Baugenehmigungen y/y
08:00 – Deutschland: Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe, Mai
10:30 – Großbritannien: BoE - Umfrage zu Kreditkonditionen
12:30 – OPEC Ölmarkt-Monatsbericht
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd
14:30 – USA: Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Mio
14:30 – USA: Importpreise Juni m/m
14:30 – USA: Empire State Manufacturing Index Juli
14:30 – USA: Philadelphia-Fed-Index Juli (!)
14:30 – Kanada: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Juni m/m in Tsd
15:15 – USA: Kapazitätsauslastung Juni
15:15 – USA: Industrieproduktion Juni m/m
15:30 – Großbritannien: CB Index der Frühindikatoren Mai m/m
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF

Freitag, 16.07.2021

00:00 – Japan: Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidungen und Veröffentlichung des vierteljährlichen Wirtschaftsberichts
00:30 – Neuseeland: Business Manufacturing Index Juni
00:45 – Neuseeland: Verbraucherpreise Q2 q/q
08:00 – EU: Acea, Pkw-Neuzulassungen Juni
10:00 – Italien: Handelsbilanzsaldo Mai in Mrd €
11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise Juni (endgültig) y/y
11:00 – Eurozone: Handelsbilanzsaldo Mai (saisonbereinigt) in Mrd €
14:15 – Kanada: Baubeginne Juni in Tsd
14:30 – USA: Einzelhandelsumsatz Juni m/m (!)
14:30 – Kanada: Wertpapierkäufe von ausländischen Investoren Mai in Mrd CA$
14:30 – Kanada: Großhandelsumsatz Mai m/m
16:00 – USA: Konsumklima Uni Michigan Juli (vorläufig) (!)
16:00 – USA: Lagerbestände Mai m/m
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report
22:00 – USA: Nettokapitalzuflüsse Mai in Mrd US$

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: S&P 500 (long), Nasdaq-100 (long), Bitcoin BTC/USD (long), Ethereum ETH/USD (long)

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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