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15:35 Uhr, 23.08.2010

WiWo: Bundeskartellamt prüft Klagen gegen Google

Bonn/ Berlin (BoerseGo.de) Dem Bundeskartellamt liegt laut einem Magazinbericht eine "zweistellige Zahl ernst zu nehmender Beschwerden" über den Internetdienstleister Google vor. Darunter sind Eingaben des Verbraucherportals ciao.de und des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), wie eine Sprecherin der Behörde am Montag sagte.Auch sollen der Wirtschaftswoche zufolge mehrere Web-Unternehmen Strafanzeige gegen Google wegen Betrugsverdachts gestellt haben. Dazu zählen demnach Euro-Cities oder die Betreiber von Stadtplandienst.de und superlast-minute.de.

Die Beschwerdeführer kritisieren, Google platziere eigene Angebote wie Google Maps, Google Places oder die Preisvergleichsseite Google Shopping bei Suchanfragen fast immer an oberster Stelle der Trefferliste. Zudem vermuten die Beschwerdeführer, Google bevorzuge Anbieter, die Googles Werbesystem Adsense einsetzen. Google weist sämtliche Vorwürfe zurück: "Wir machen eine Suchmaschine für Nutzer, nicht für Websites", sagte Googles Leiterin für Wettbewerbsrecht der Wirtschaftswoche. Auch Adsense-Kunden würden nicht bevorzugt.

Darüber hinaus haben Euro-Cities und Hot-Maps Strafanzeige gegen Google gestellt. Laut Wirtschaftswoche haben sie wegen schlechter Suchplatzierung bei Google Werbung geschaltet. Daraufhin habe Google schrittweise die Werbepreise um das bis zu 26fache erhöht. Laut Google handelt es sich dabei um das „Ergebnis eines automatisierten Ablaufs", die Website-Betreiber sehen darin aber einen gewerbsmäßigen Betrug, versuchten gewerbsmäßigen Betrug und Computerbetrug.

Laut Wirtschaftswoche prüft das Kartellamt derzeit, ob es für das Thema zuständig ist oder ob die Zuständigkeit bei der EU-Kommission liegt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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