Wirtschaftsdaten: Die Krise weitet sich aus...
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Montag:
Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für August bei -1,59. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,93 gestanden.
Dienstag:
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2008 Lastkraftwagen im Wert von 5,2 Mrd. Euro exportiert. Das waren 12,3 % mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor.
Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Juli um 1,0 % gestiegen nach zuvor -0,5 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 1,6 % geklettert nach -7,2 %.
Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im September bei 70,7. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 73,1 gestanden.
Mittwoch:
Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Juli zum Vorjahr um 2,7 % auf 703.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 3,5 % auf 79,5 Mio. Stunden zurückgegangen. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 5,2 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 8,157 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 3,0 % auf 88,2 gesprungen ist (2000 = 100).
Im Jahr 2008 ist die Beschäftigtenzahl jedoch bislang um 2,1 % auf durchschnittlich 691.000 gesunken, während die geleisteten Arbeitsstunden um 1,3 % auf 472,2 Mio. gefallen waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um 6,8 % auf 44,684 Mio. Euro nach oben, der Index des Auftragseingangs stieg um 0,3 % auf im Durchschnitt 77,3.
Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Juli ein Defizit in Höhe von 1,7 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 6,1 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten -8,2 Mrd. Euro). Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Minus in Höhe von 1,1 Mrd. Euro.
Die Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 1,6 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Minus von 4,4 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz einen Überschuss von 2,3 Mrd Euro. Die Transferbilanz ist mit 6,8 Mrd. Euro defizitär.
Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für September bei 92,9. Im Vormonat hatte er noch bei 94,8 gestanden. Der Index für die Geschäftslage notiert bei 99,8 nach zuvor 103,2. Der Index zur Geschäftserwartung liegt bei 86,5 nach 87,0 im letzten Monat.
Unser Kommentar:
Angesichts der dramatischen Entwicklungen wundert es nicht, dass der ifo-Index weiter abgetaucht ist. Unter normalen Bedingungen wäre das ein guter Kontra-Indikator. Gegenwärtig sollte man aber nichts überstürzen. Abwarten und Tee trinken, heißt jetzt die Devise…
Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im August auf 4,91 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Rückgang in den Bereich von 4,93 bis 4,95 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 5,02 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 5,00 Mio. nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,5 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -5,9 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 5,9 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 3,3 Mio. Barrel.
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 4,2 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -900.000 Barrel.
Donnerstag:
Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Juli in der Euro-Zone verglichen mit dem Vorjahr um 7,9 % gesunken, im August lag das Minus bei 20,7 %. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t im Juli um 9,3 % und im August um 22,2 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 0,9 % im Juli und um 12,6 % im August registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen im Juli 11,4 % und im August 0,7 % mehr Zulassungen zu verzeichnen waren.
Die Geldmenge M3 ist in der Euro-Zone im August-Jahresvergleich um 8,8 % gestiegen nach zuvor 9,1 % (revidiert von 9,3 %). Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 9,2 % nach zuletzt 9,6 %.
Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 % geklettert nach ebenfalls +0,2 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 0,6 %.
Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 8,8 % gestiegen nach einem 9,4 % Anstieg im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei 9,3 %.
Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im August um -4,5 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Minus im Bereich von 1,3 bis 1,5 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 0,8 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten +1,3 % revidiert.
Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 493.000 gestiegen. Erwartet wurden 445.000 neue Anträge nach zuvor 461.000 (revidiert von 455.000).
Unser Kommentar:
Die Krise kommt auf dem US-Arbeitsmarkt an: Ein Anstieg bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe von 493.000 markiert einen Rekord im laufenden Jahr. Zinssenkungen wird es vorerst dennoch nicht geben. Keine guten Aussichten für die Börsen…
Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im August auf 460.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 515.000 bis 518.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 520.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 515.000 nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 51 Bcf auf 3.023 Bcf gestiegen.
Freitag:
Die japanischen Verbraucherpreise sind im August zum Vorjahr um 2,1 % gestiegen. Auf Monatssicht kletterten die Preise jedoch um 0,3 %. Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie war auf Jahresbasis unverändert, auf Monatssicht gewann der Index um 0,1 %.
Die deutschen Einfuhrpreise sind im August zum Vorjahr um 9,3 % gestiegen nach zuletzt ebenfalls +9,3 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,8 % gefallen nach zuvor +0,6 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 4,1 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,5 %.
Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 2,9 % angezogen nach zuletzt +3,3 %. Auf Monatssicht fielen die deutschen Exportpreise um 0,4 % nach +0,5 % im Monat zuvor.
Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der endgültigen Fassung zum zweiten Quartal um 2,8 % gestiegen. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 0,9 % gelegen.
Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut endgültiger Veröffentlichung um 1,2 % gestiegen.
Unser Kommentar:
Während die US-Banken reihenweise pleite gehen und die Menschen um ihre Ersparnisse fürchten, sind die Verbraucherausgaben also gestiegen und das Bruttoinlandsprodukt ist um 2,8 Prozent gewachsen. Wie heißt es so schön: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast…
Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im September bei 70,3 nach 73,1 in der vorläufigen Fassung. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung vom 12. September innerhalb des Bereichs von 70,9 bis 71,0 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 63,0 notiert.
Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%C3%B6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und [Link "www.antizyklischer-aktienclub.de" auf www.antizyklischer-aktienclub.de%20/... nicht mehr verfügbar]
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