Kommentar
10:21 Uhr, 26.08.2024

Deutsche Wirtschaft rutscht tiefer in die Krise

Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft hat sich im August leicht eingetrübt, allerdings nicht ganz so stark wie erwartet.

Erwähnte Instrumente

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August weiter eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank leicht von 87,0 Punkten im Juli auf 86,6 Zähler im August, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte. Damit wurde der tiefste Stand seit sechs Monaten erreicht. Die Volkswirte der Banken hatten allerdings für August mit einer noch etwas stärkeren Eintrübung auf 86,0 Zähler gerechnet.

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Sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen etwas schwächer als im Vormonat aus. Der Index für die aktuelle Geschäftslage sank von 87,1 Punkten im Juli auf 86,5 Zähler im August. Der Index für die Erwartungen verschlechterte sich von 87,0 Punkten auf 86,8 Punkte.

„Die Stimmung der Unternehmen ist im Sinkflug“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. „Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in die Krise.“ Schlecht laufe es vor allem bei den Investitionsgüterherstellern.

Das ifo-Geschäftsklima gilt als wichtigster Frühindikator für die deutsche Wirtschaft und basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen, die nach ihrer aktuellen Geschäftslage sowie den Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt werden. An der Umfrage nehmen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes teil. Wegen der Größe der Umfrage gilt das ifo-Geschäftsklima als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

Zuletzt hatten auch die Steuereinnahmen eine weitere Konjunktureintrübung gezeigt. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Steuereinnahmen für Juli (ohne Gemeindesteuern) waren um 7,9 % gegenüber dem Vorjahresniveau gesunken.

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Auch der Arbeitsmarkt hatte sich im Juli weiter eingetrübt. Ohne saisonale Bereinigung legte die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Juli um 82.000 Personen auf 2,809 Millionen Menschen zu. Die unbereinigte Arbeitslosenquote erhöhte sich von 5,8 % auf 6,0 %. Die Arbeitsmarktdaten für August werden am Donnerstag veröffentlicht.

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Fazit: Die Krise der deutschen Wirtschaft verfestigt sich. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach dem ifo-Geschäftsklima haben sich im August weiter eingetrübt. Allerdings hatten die Volkswirte der Banken mit einer etwas stärkeren Verschlechterung gerechnet. Die Finanzmärkte reagieren unterdessen kurzfristig in der Regel kaum auf die Daten zum ifo-Geschäftsklima. Viele DAX-Konzerne erwirtschaften einen Großteil ihrer Umsätze und Gewinne im Ausland, sodass die Entwicklung der Konjunktur in Deutschland alleine von eher untergeordneter Bedeutung ist.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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