Will Amazon die Redcare-Pharmacy angreifen?

• Redcare Pharmacy N.V. - WKN: A2AR94 - ISIN: NL0012044747 - Kurs: 110,100 € (XETRA)

Charttechnisch hatten meine Kollegen die Aktie an dieser Stelle bereits (negativ) besprochen. Nach Jahren des starken Wachstums und der Euphorie rund um das E-Rezept ist ein tiefer Kater eingekehrt. Sind die Erwartungen einfach zu hoch?

Amazon soll Marge unter Druck bringen

Die UBS bringt heute jedenfalls Amazon Pharmacy wieder mit ins Spiel. Ein Markteintritt in Deutschland könnte womöglich in Zukunft erfolgen. Ob die Analysten besonders gut informiert sind oder hier nur im Nebel stochern, bleibt aber ungewiss. Klar ist aber: Sollte es so kommen, droht den etablierten Playern große Konkurrenz.

Auch MWB Research äußerte sich zuletzt bärisch zu den weiteren Perspektiven. Die Marge lag im ersten Quartal unter den Erwartungen, weil Redcare mehr Geld für Marketing aufwendet. Das nährt die Besorgnis über eine abnehmende Geschäftsdynamik. Selbst die Bullen rund um die Deutsche Bank und Hauck & Aufhäuser attestierten zuletzt eine schwächliche Marge, bleiben aber weiter bei ihren Kaufempfehlungen.

Die UBS empfiehlt die Redcare-Pharmacy-Aktie heute mit einem Kursziel von 86 EUR zum Verkauf. Das zusätzliche Wachstum durch das E-Rezept ist mehr als eingepreist. Schwierig dürfte es m. E. sowieso werden, die mittelfristig angestrebte Marge von 10 % auf das EBITDA zu erreichen. Der Markt ist hart umkämpft und die Produkte weitgehend vergleichbar.

Fazit: Kurzfristig könnte die Aktie nach dem Kursrutsch erst einmal überverkauft sein. Solange das Papier unterhalb von 120 EUR notiert, sieht es aber technisch weiter schlecht aus. Eine hohe Bewertung und ein abnehmendes Wachstum sind bei solchen Highflyer-Aktien stets ein schlechtes Zeichen.

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