Wieso versagt Gold als sicherer Hafen?
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Erwähnte Instrumente
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.603,01001 $/oz. (FXCM)
- Silber - WKN: 965310 - ISIN: XC0009653103 - Kurs: 16,78800 $/oz. (FXCM)
- Platin - WKN: 966554 - ISIN: XC0009665545 - Kurs: 865,45 $/oz. (FOREX)
- Palladium - WKN: 966552 - ISIN: XC0009665529 - Kurs: 2.533,15 $/oz. (FOREX)
Goldanleger hatten es im Vergleich zu Anlegern, die auf andere Edelmetalle gesetzt haben, noch gut. Gold verlor in der zurückliegenden Woche lediglich 4,5 %. Bei Silber und Palladium waren es 10 % und Platin verlor sogar 15 %. Diese Kursverluste machen aus zwei Gründen stutzig. In Krisenzeiten sollten sichere Häfen wie Gold gewinnen. Es ist nun aber nicht nur so, dass Edelmetalle nicht steigen konnten, sondern dass manches Metall genauso viel wie der Markt oder sogar noch mehr an Wert verlor.
Sichere Häfen machen nur Sinn, wenn sie zumindest weniger verlieren als der Markt. Das ist nicht der Fall. Man kann die Rolle von Gold als sicheren Hafen demnach hinterfragen. Das ist aber nur auf den ersten Blick der Fall.
Edelmetalle nützen im Moment der Panik wenig. Tatsächlich gehen die größten Tagesverluste von Gold mit denen des S&P 500 einher (Grafik 1). Verliert der Aktienmarkt stark, verliert häufig auch Gold. Bedingung dafür ist Panik. Panik differenziert nicht. Alles, was liquidiert werden kann, wird liquidiert.
Der Grund dafür ist schnell gefunden. Anleger brauchen Geld, um Margin Calls zu bedienen oder anderweitige Löcher zu stopfen. Edelmetalle sind der erste sichere Hafen, der liquidiert wird. Auch Staatsanleihen werden verscherbelt, wenn es richtig brenzlig wird. In den letzten Tagen war das nicht der Fall – ganz im Gegensatz zu 2008.
Als Lehman bankrottging, stieg die Rendite 10-jähriger US-Anleihen von 3,4 % auf 4 %. Also selbst US-Anleihen, der sichere Hafen schlechthin, kam unter Druck. Dass das aktuell noch nicht der Fall ist zeigt, dass es auch noch schlimmer kommen kann.
In Krisenzeiten ist Gold dennoch interessant. Selbst wenn die Aktienkurse weiter fallen, tun sie das nach kurzer Zeit nicht mehr im Panikmodus. Sobald wieder Vernunft einkehrt, wird Gold auch wieder gekauft. Das zeigen vergangene Krisenzeiten (Grafik 2). Oftmals wurde Gold zu Beginn eines Bärenmarktes oder einer Korrektur verkauft. Während Aktien weiter fielen, konnte sich Gold erholen und deutlich steigen.
All das braucht Zeit. Ist die aktuelle Krise in wenigen Wochen wieder vorüber, dürfte Gold mittelfristig nicht profitieren. Alles hängt davon ab wie lange die Krise andauert. Die US-Notenbank dürfte bei einer weiteren Eskalation die Zinsen senken. Da gleichzeitig die Produktion runtergefahren wird und weniger Güter vorhanden sind, könnte die Inflation deutlich ansteigen.
Beides zusammen führt zu fallenden Realzinsen. Fällt der Realzins, steigt Gold (Grafik 3). Je länger die Krise dauert, desto wahrscheinlicher werden Zinssenkungen und Inflation. Gold und anderen Edelmetallen stehen dann erst am Beginn der Rally.
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