Fundamentale Nachricht
18:32 Uhr, 23.07.2018

Wie ist das maue Interesse an Gold zu erklären?

Der Goldpreis ist seit Mitte April in einem Dämmerzustand, denn er ist nicht etwa gestiegen, sondern gefallen, und das trotz vielfältiger Risiken weltweit. Experten sehen einen Erklärungsfaktor in dem gestiegenen US-Kurzfristzins.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.222,740 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis verteuerte sich am Montag in der Spitze bis auf knapp unter 1.233 US-Dollar je Feinunze. Aus Sicht der Commerzbank haben die Twitter-Meldungen des US-Präsidenten von vergangener Woche Auftrieb verliehen. Trump warf der EU und China vor, ihre Währungen zu niedrig zu drücken, um einen unfairen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Zuvor kritisierte Trump in einem Interview die US-Notenbank. Trump befürchtet angesichts steigender Zinsen und der steigenden US-Währung Nachteile für die US-Wirtschaft. Die Trump-‚Tiraden‘ führten zu einer weiteren Abwertung des US-Dollar, was wiederum den Goldpreis etwas erholen ließ.

Dennoch lässt sich nicht verhehlen: Der Goldpreis ist seit Mitte April in einem Dämmerzustand, denn er ist nicht etwa gestiegen, sondern gefallen, und das trotz vielfältiger, nicht zu übersehender Risiken weltweit. Wie ist das offensichtlich nachgelassene Interesse am Gold zu erklären? Die Experten von Degussa sehen einen Erklärungsfaktor in dem gestiegenen US-Kurzfristzins. Er habe die Kosten der Goldhaltung erhöht: „Wer Gold hält, dem entgehen nun Zinseinnahme, die man alternativ durch das Investieren in kurzlaufende Schuldpapiere erzielen könnte“, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar. Die unmittelbare Folge aus Sicht von Degussa: Dieser Effekt dämpft die Nachfrage nach Gold und damit auch den Preis des gelben Metalls.

Hinzu komme, dass die Geldpolitik der Zentralbanken die Risikosorgen der Finanzmarktakteure eingeschläfert habe. „Durch die nach wie vor relativ niedrigen Zinsen und die Aussicht, dass die Zentralbanken im Falle erneuter Erschütterungen im Finanzsystem Beistand leisten werden, hat die Nachfrage nach einer „Portfolioversicherung“, etwa in Form von Gold nachgegeben.

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3 Kommentare

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  • Howi007
    Howi007

    Die Zinsen in den uSA werden nicht ins Unendliche steigen.....ansonsten werden die KGV's der Unternehmen wieder ins Normale geschickt....6-10 nicht 44plus.....oder KGV 200......schon allein darum dürfen die Zinsen nicht weiter steigen.....sondern müssen fallen!....sonst fällt der Aktienmarkt.....und zwar um 2/3.....schaun wir mal!

    11:59 Uhr, 24.07.2018
  • German2
    German2

    Gold wird über den Futuremarkt fast täglich manipuliert so das auvh die letzten bullen das Interesse verlieren..das wird sich aber auch bald auch wieder ändern

    21:29 Uhr, 23.07.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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