Fundamentale Nachricht
13:44 Uhr, 05.01.2018

Wie geht es weiter mit dem Brent-Ölpreis?

Der Blick der Anleger richtet sich zurzeit vornehmlich auf preisstützende Entwicklungen. Dies könnte sich aber bald wieder ändern. Die stark wachsende Schieferölproduktion in den Vereinigten Staaten könnte erneut die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

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New York/ London Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis hat einen erstaunlichen Jahresauftakt verzeichnet. Am Donnerstag kostete ein Barrel der Nordseesorte mehr als 68 US-Dollar - der höchste Stand seit November 2014. In diesem noch frischen Jahr 2018 konnte die Brent-Notierung bereit knapp drei Prozent steigen. Eine bemerkenswerte Erholung: Noch im Juni vergangenen Jahres betrug der Ölpreis nur gut 44 US-Dollar. Das bedeutet einen Preisanstieg in gut sechs Monaten von rund 55 Prozent.

Gründe für den Preisanstieg gibt es zuletzt zuhauf: Etwa die Unruhen im ölreichen OPEC-Staat Iran (aus Sorge vor einem Ausfall iranischer Lieferungen spekulieren einige Investoren auf höhere Preis), der überraschend kräftige Rückgang der Rohölbestände in der vergangenen Woche in den USA, oder die Produktionsunterbrechungen durch Schwierigkeiten mit Pipelines in der Nordsee und in Libyen. Nicht zuletzt sorgen die kalten Temperaturen in Nordamerika für eine starke Nachfrage bei Heizöl.

Wie geht es nach dem Preisanstieg zu Jahresbeginn weiter am Ölmarkt? Der Blick der Anleger richtet sich zurzeit vornehmlich auf preisstützende Entwicklungen. Dies könnte sich aber bald wieder ändern. Die stark wachsende Schieferölproduktion in den Vereinigten Staaten könnte erneut die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die OPEC habe den Ölpreis im Vorjahr durch die konsequente Reduzierung ihrer Fördermenge nach oben geschoben, doch im Jahr 2018 schlage die US-Schieferölindustrie zurück und werde weitere Marktanteile gewinnen, zeigen sich die Analysten der Commerzbank mit Blick auf die Ölpreisentwicklung skeptisch. Zudem drohe dem Ölmarkt in den ersten Monaten des Jahres wegen der saisonal schwachen Nachfrage ein Überangebot. Dies dürfte für die Enttäuschung spekulativer Finanzanleger sorgen und den Ölpreis in der ersten Jahreshälfte unter Druck setzen, bis sich der Preis – unterstützt durch eine geopolitische Risikoprämie – auf rund 60 US-Dollar je Barrel einpendeln dürfte.

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1 Kommentar

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  • WarrenBuffett77
    WarrenBuffett77

    Kann sein, kann aber Auch nicht sein !

    17:03 Uhr, 05.01.2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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