Kommentar
15:27 Uhr, 01.03.2010

WGZ Cognitred Report - das Marktgeschehen aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung

DAX

Wie fremdbestimmt sich der deutsche Aktienmarkt streckenweise verhält, ließ sich in der vergangenen Woche beobachten. Das Thema „Griechenland" ist in den Medien natürlich omnipräsent, wird aber hier und dort dann doch etwas übertrieben dargestellt. Überhaupt hat es momentan den Anschein, als ob jede noch so leise Äußerung, die Griechenlands Kreditwürdigkeit in Frage stellt, als besonders laut von den Akteuren wahrgenommen wird. Vor allem dann, wenn sie aus dem Munde von Analysten einer Rating-Agentur stammt. Tatsächlich lässt sich nicht verhehlen, dass offensichtlich niemand ein Mittel gegen den sich selbst befeuernden, immer schneller drehende Teufelskreis aus steigenden Anleihezinsen, EU-Sparverordnungen, Bonitätsherabstufungsdrohungen und steigenden Prämien für die Versicherung auf Kreditausfälle hätte. Gerade diese so genannten Credit Default Swaps (CDS) waren in der jüngeren Vergangenheit Gegenstand spekulativer Käufe und dürften die Lage nicht gerade entschärft haben. Im Gegenteil: Konstruktives ist so gut wie nicht zu hören. Außer dass es unmoralisch sei, eine Versicherung für den Fall abzuschließen, dass das Haus des Nachbarn demnächst abbrennt.

Immerhin scheinen die G20-Nationen – jedenfalls soweit man Medienberichten glauben darf – über ein Verbot spekulativer CDS-Positionen nachzudenken. Wobei das Kind natürlich nicht gleich mit dem Bade ausgeschüttet werden darf. Denn es braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um sich vorzustellen, was mit Anleihen geschieht, gegen deren Kursverluste man sich nicht mehr versichern kann. Ein Spekulationsverbot (sofern sich die G20-Nationen überhaupt zu einem Entschluss durchringen können) sollte also lediglich diejenigen CDS-Positionen betreffen, für die kein Sicherungsbedürfnis nachgewiesen werden kann. Ähnlich einem Verbot nackter Leerverkäufe, wie es bereits auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 von vielen Ländern schon einmal für den Aktienmarkt praktiziert worden ist.

Angesichts solch unsicherer Aussichten fällt es schwer, für den DAX ein positives Bild zu zeichnen. Denn auch der deutsche Aktienmarkt scheint immer noch unter dem Abfluss ausländischen Kapitals zu leiden. Diejenigen, die sich zuletzt auf fallende Kurse eingerichtet haben, werden sich bei Gewinnmitnahmen vor allem an der weithin sichtbaren Nachfragezone bei 5.430/50 oder am Tief vom November 2009 bei 5310/15 orientieren – wobei die Risiken durchaus noch tiefer liegen können. Abgesehen von einer „Befreiungsrallye", sofern Griechenland geholfen würde, ist Stabilität jedoch nicht vor 5.830/35 zu erreichen.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download

http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf

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http://wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/zertifikate/webvideo/index.html

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