Kommentar
07:24 Uhr, 09.08.2017

Wette auf steigenden Ölpreis: Wie wäre es mit Kanada?

Beim Ölpreis braut sich etwas zusammen. Doch wie soll man als Anleger davon profitieren ohne gleich auf Ölaktien zu setzen, die innerhalb eines Tages auch einmal 10% verlieren können?

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 51,985 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 49,085 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 51,985 $/Barrel (Commerzbank CFD)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 49,085 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Der Ölpreis könnte demnächst auf 60 Dollar je Barrel zusteuern. Wer meine Artikel regelmäßig liest, der weiß, dass ich noch lange keine dreistelligen Ölpreise sehe. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Preise im Bereich von 60 Dollar sind genug, um für kräftige Kursgewinne zu sorgen.

Brent
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers
WTI Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Das Problem bei Wetten auf den Ölpreis ist, dass die meisten Werte extrem volatil sind. Das gilt nicht nur für den Ölpreis selbst, sondern auch für die meisten Produzenten. Als der Ölpreis in den ersten Monaten 2017 um 20 % nachgab, verloren die Aktien von Produzenten wie dem Fracker Chesapeake Energy gleich an die 50 %. Die Upside ist natürlich auch nicht schlecht. In den letzten Wochen konnte die Aktie zusammen mit dem Ölpreis um 20 % zulegen.

Der Ölpreis bleibt volatil und somit auch die Werte, mit denen man darauf wetten kann. Timing ist hier alles. Schon ein oder zwei Tage, die man zu spät dran ist, können einen Trade versauern. Man kann aber auch etwas konservativer auf einen Preisanstieg wetten, ohne sich gleich überproportionale Volatilität ins Depot zu laden.

Eine Variante ist die Wette auf Kanada. Kanada ist wie kein anderes Land vom Ölpreis abhängig. Der Rohstoffsektor (Öl, Gas, Metalle) macht zwar etwas weniger als 10 % der Wirtschaftsleistung aus, doch Wirtschaft, Währung und Aktien reagieren fast so, als gäbe es nur diesen einen Faktor.

Grafik 1 zeigt das Wirtschaftswachstum und die Veränderung des Ölpreises auf Jahressicht. Die großen Parallelen lassen sich einfach nicht ignorieren. Die Korrelation gibt es schon lange, ist aber vor allem seit Ende der 90er Jahre stark ausgeprägt.

Die Ölindustrie bewegt das Land. Steigen die Preise des Rohstoffs, dann wird investiert. Das schafft gut bezahlte Jobs und sorgt für Investitionen. Das macht sich auch gesamtwirtschaftlich bemerkbar. Da verwundert es auch nicht, dass der Aktienmarkt stark auf Ölpreisschwankungen reagiert. Grafik 2 zeigt den Ölpreis, die Entwicklung des Aktienmarkts und den Wechselkurs des kanadischen zum US-Dollar.

Die Währung ist eine Rohstoffwährung. Kurz gesagt heißt das: der kanadische Dollar wertet auf, wenn Rohstoffpreise steigen und wertet ab, wenn sie fallen. Dies lässt sich ebenso wie die Korrelation zum Wirtschaftswachstum besonders seit Ende der 90er Jahre beobachten. Damals begann eine signifikante Ausweitung der Ölproduktion, die bis 2014 anhielt.

Kanada ist Öl. So einfach lässt sich die Sache zusammenfassen. Die Wirtschaft ist zwar nur zu einem Zehntel vom Rohstoffsektor abhängig, doch Aktienmarkt und Währung reagieren sehr stark auf Ölpreisveränderungen. Entsprechend kann man, indem man auf kanadische Aktien bzw. die Währung setzt, von steigenden Ölpreisen profitieren.

Da Kanada zu 90 % eben nicht Öl und Gas ist, gibt es ein gewisses Sicherheitsnetz. Hinter dem Aktienindex steht dann doch mehr Wert als nur Öl. Kanada bietet sich an, um auf eine nachhaltige Erholung des Ölpreises auf 60 Dollar zu wetten. Das Gute daran: gerade die Währung hat noch viel Luft nach oben.

Spekulanten entdecken Kanada gerade erst. Die Positionierung der Spekulanten ist wieder long (Grafik 3), aber immer noch am Anfang. Vergleicht man das etwa mit der Positionierung im australischen Dollar, dann hat Kanada noch viel nachzuholen. Die Positionierung ist noch nicht extrem. Währung und Aktien zusammengenommen bieten mittelfristiges Potential von 40 %.

Clemens Schmale

Offenlegung: Ich halte einen ETF auf den kanadischen Leitindex TSX 60 (ISIN CA46428D1087)

Sie interessieren sich für Makrothemen und Trading in exotischen Basiswerten? Dann folgen Sie mir unbedingt auf Guidants!

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Protheus
    Protheus

    Vielleicht sollte man sich einfach Shell kaufen? Wann verlieren die innerhalb eines Tages 10%? Und nebenbei bekommt man eine Bruttodividende von >7%.

    09:50 Uhr, 09.08.2017

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten