Werden chinesische Aktien wieder attraktiv?
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Erwähnte Instrumente
- Deka MSCI China ex A Shares UCITS ETFKursstand: 8,346 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Xtrackers CSI300 Swap UCITS ETF 1CKursstand: 15,384 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Deka MSCI China ex A Shares UCITS ETF - WKN: ETFL32 - ISIN: DE000ETFL326 - Kurs: 8,346 € (L&S)
- Xtrackers CSI300 Swap UCITS ETF 1C - WKN: DBX0M2 - ISIN: LU0779800910 - Kurs: 15,384 € (L&S)
Die Unlust, in China zu investieren, hat viele Ursachen. Da waren zunächst Regulierungen diverser Branchen: Technologie, Weiterbildung, Internet-Plattformen. Dann gab es die Krise um den Immobilienkonzern Evergrande und schließlich die drakonischen Corona-Lockdowns. Die Quittung kam prompt: Von seinem Hoch im Februar 2021 (dem zweithöchsten Top seit 1994) fiel der MSCI China bis Mitte März 2022 um fast 55 %. Inzwischen gibt es aber Hoffnungssignale: So zeigt der MSCI China seit Mitte Mai eine deutliche Stärke gegenüber dem S&P 500: Während der US-Leitindex seitdem per Saldo fiel und am Montag sogar ein neues Jahrestief erreichte, stiegen China-Aktien deutlich und brachen dabei ihren Abwärtstrend.
Endlich positive Nachrichten
Dieser Anstieg wurde von positiven Entwicklungen gestützt. Die Behörden scheinen tatsächlich gewillt, die Wirtschaft zu stützen, eine Abwärtsspirale auf dem Immobilienmarkt zu verhindern und das harte Durchgreifen gegen Tech-Unternehmen zu beenden.
Der Lockdown in Shanghai wurde beendet und staatliche Stellen erklärten, sie würden Maßnahmen zum Ausgleich des Wirtschaftseinbruchs ergreifen. Medien berichteten über ein Ende von Untersuchungen gegen Tech-Unternehmen wie Uber-Konkurrent Didi, und einem Immobilienentwickler in kritischer Lage wurde durch ein Staatsunternehmen geholfen.
Pro und Contra China-Investments
Allerdings wurde die Hoffnung auf Besserung schon mehrfach enttäuscht. Das stärkste Argument gegen einen (Wieder-)Einstieg in China ist daher, dass die Belastungen anhalten oder wiederkommen können: Die „Covid Zero"-Strategie wird Produktion, Transport und Konsum weiter stören. Gegen die Tech-Industrie kann erneut hart durchgegriffen werden. Und die Immobilienkrise schwelt immer noch und kann jederzeit wieder ausbrechen.
Aber diese Punkte sind längst bekannt – und sollten damit eingepreist sein. Und neben den schon genannten positiven Aspekten gibt es ein weiteres wichtiges Argument für China-Aktien: der anhaltende Anlagenotstand der Investoren. Jahrelang waren Anleihen wegen der Nullzinsen faktisch tabu. Sie sind es immer noch – schließlich fallen ihre Kurse bei steigenden Zinsen. Nun fallen aber auch Aktien, die bisher alternativlos waren.
Also bleibt den Anlegern nichts anderes übrig, als Aktien zu suchen, die weiter bzw. wieder steigen. Und hier ist China attraktiv, auch fundamental: Das KGV liegt bei 13 (beim S&P 500 bei 18). Und nach der Vernachlässigung in den vergangenen Monaten hat sich die Stimmung für China-Aktien seit Mai klar verbessert, wie Sentiment-Indikatoren zeigen.
Charttechnische Wende möglich
Auch charttechnisch ist nun eine Wende möglich:
Der Kurs fiel im März unter die wichtige grüne Unterstützung. Weitere Verluste blieben aber aus. Es entstanden Monatskerzen mit langen „Lunten“. Das sind typische Umkehrsignale. Nun erobert der Kurs die grüne Linie zurück – mit einer Kerze, die bisher klar bullish ist. Bleibt es so bis Monatsende, wäre dies ein langfristiges Kaufsignal!
ETFs für Langfristinvestoren
Dafür eignen sich am besten China-ETFs. Prinzipiell ist jeder ETF bzw. Basisindex geeignet, aber „China pur“ gibt es vor allem im CSI 300. Dieser Index bildet die beiden größten Festlandbörsen Shanghai und Shenzhen ab und nicht vor allem die Werte aus Hongkong.
Für den langfristigen Horizont, den man in China braucht, ist zudem ein thesaurierender ETF vorteilhaft. Beide Bedingungen erfüllt der Xtrackers CSI 300 Swap UCITS ETF (ISIN LU0779800910, WKN DBX0M2). Beachten Sie aber die hohe Volatilität des chinesischen Markts, die sich in den divergierenden grauen Linien im Chart zeigt. Starke Nerven und Geduld sollten Sie also haben.
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