Fundamentale Nachricht
16:16 Uhr, 01.08.2018

Wer gewinnt den Handelskonflikt?

Für die USA besteht Nordea-Marktstratege Witold Bahrke zufolge kein Anlass, die aktuelle Handelspolitik großartig zu ändern, denn China halte derzeit schlechtere Karten als die USA in der Hand.

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  • Dow Jones
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    Kursstand: 25.438,28 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stockholm (GodmodeTrader.de) - Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat zuletzt den Ton an den Märkten angegeben. Bislang deuten die Reaktion der Märkte und das zum Teil schwächer werdende globale Wirtschaftswachstum darauf hin, dass die Vereinigten Staaten als Gewinner aus dem Konflikt hervorgehen, wie Witold Bahrke, Senior-Makrostratege bei Nordea Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Bei steigendem Protektionismus von Gewinnern im absoluten Sinne zu sprechen ist zwar schwierig“, sagt Bahrke. Relativ gesehen ergebe sich jedoch ein anderes Bild. „Im Hinblick auf die Märkte sind die USA die klaren Gewinner – und das ist keine Überraschung: China profitiert deutlich mehr vom Export in die USA als die USA vom Export nach China“, unterstreicht der Experte. Weiterhin werde das US-Wachstum künftig durch Steuersenkungen unterstützt. Im Reich der Mitte hingegen werde die Wirtschaft durch die reduzierte Kreditvergabe belastet, was wiederum die Weltwirtschaft in einigen Regionen bremse, heißt es weiter.

So sei es nicht verwunderlich, dass die USA im laufenden Jahr die Region mit der besten Aktienperformance sei. China und die Emerging Markets hingegen fänden sich am anderen Ende der Skala wieder, was die beeindruckende Outperformance des vergangenen Jahres innerhalb weniger Wochen zunichtemache. „Als dann die Unruhe im Juni zunahm, hatten defensive Werte ihren besten Monat seit 2016“, ergänzt Bahrke.

Was das für Investoren bedeute? Die Handelspolitik sei ein wichtiger Teil der Strategie des US-Präsidenten, so Bahrke. Zum einen, um bei den Zwischenwahlen im November gute Ergebnisse zu erzielen. Und zum anderen, um zu verhindern, dass die USA von China als größte Volkswirtschaft der Welt überholt würden. Die Volksrepublik halte derzeit schlechtere Karten als die USA in der Hand. Für die Wachstumsschwäche in China sprächen zudem die zuletzt gefallenen Kupferpreise. „China ist der größte Nachfrager des Industriemetalls. Es wird offenbar auf einen sinkenden Bedarf der Chinesen spekuliert, was eine nachlassende Konjunktur bedeuten würde“, so Bahrke.

Fazit: Für die USA bestehe kein Anlass, die Handelspolitik großartig zu ändern. Das Reich der Mitte hat im Zuge seiner schwächelnden Wirtschaft nur die Möglichkeit zu reagieren anstatt zu agieren. „Sowohl US-Aktien als auch allgemein defensive Aktien sollten sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres weiterhin gut entwickeln, so dass sich das Marktbild 2018 deutlich von dem aus 2017 unterscheidet“, fasst Bahrke zusammen.

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2 Kommentare

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  • German2
    German2

    es wurde schon 1000 mal erklärt es gibt imm handelsstreit nur verlierer, nun also doch nicht?

    16:47 Uhr, 01.08.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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