Fundamentale Nachricht
10:26 Uhr, 21.05.2015

Wenn sich viele sicher sind, kommen die Überraschungen

Den EUR/USD-Anstieg, die Ölpreisrally und den Renditeanstieg am Anleihenmarkt haben viele Investoren nach Ansicht von Robert Beer, Geschäftsführer und Fondsadvisor bei der Robert Beer Investmentgesellschaft, nicht erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Parkstein (BoerseGo.de) - Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass der Aktienmarkt kurzfristig gesehen immer risikobehaftet sein kann. Der scharfe Anstieg des Euros gegenüber dem US-Dollar hat viele überrascht, da es als „ausgemachte“ Sache galt, dass der Euro zum US-Dollar bald die Parität erreichen würde. Auch der kontinuierliche Ölpreisanstieg war nicht so auf der Agenda. Die schwächeren Daten zum Wachstum der US-Wirtschaft haben dann doch mehr Investoren verunsichert, obwohl dadurch die Wahrscheinlichkeit einer raschen Zinsanhebung wieder gesunken ist. Aber bei den hohen Aktienkursen und den hohen Wertpapierkrediten in den USA sollte die Wirtschaft schon in Schwung bleiben, wie Robert Beer, Geschäftsführer und Fondsadvisor bei der Robert Beer Investmentgesellschaft, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Eine weitere Überraschung sei der deutsche Rentenmarkt gewesen. Der plötzliche Renditeanstieg der zehnjährigen Bundesanleihe habe auch viele aufgeschreckt, nachdem es auch hier als „ausgemachte Sache“ gegolten habe, dass die Renditen der Zehnjährigen innerhalb von wenigen Tagen ins Negative tauchen würden. In Sachen Griechenland sei auch wieder das Gespenst eines nahenden Grexits aufgetaucht. Die Unsicherheiten am Aktienmarkt würden uns nicht nur in den nächsten Wochen und Monaten, sondern in den nächsten Jahren begleiten. Je besser die Lage dann immer erscheine, desto deutlicher würden die folgenden Korrekturen ausfallen, weil interessierte Adressen Bewegung an den Märkten gerne verstärken und kurzfristige Anleger häufig die Reißleine ziehen müssten. Das alles führe zu verstärkter Volatilität, heißt es weiter.

„Dennoch bleiben die Rahmenbedingungen für eine langfristige Investition in Europäische Blue Chips sehr gut. Die Zinsen werden trotz des kurzfristigen leichten Anstiegs noch lange Zeit sehr niedrig bleiben. Die EZB hat mit ihrem riesigen Ankaufprogramm für Anleihen erst begonnen. Die guten Unternehmen werden auch in den nächsten Jahren hervorragende Erträge erwirtschaften und die Bewertung ist langfristig gesehen neutral. Außerdem könnte es in den nächsten Jahren doch eine gewisse Beschleunigung der Inflation geben, so dass die Aktien als inflationsneutrale Sachwertanlage gefragt sein sollten. Nicht zuletzt sollten massive Umschichtungen von den Rentenmärkten in die Aktienmärkte für eine gute Unterstützung in den nächsten Jahren sorgen“, so Beer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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