Kommentar
09:16 Uhr, 06.09.2016

Weltmarktführer im ATX: Stark in der Nische

Der österreichische Aktienmarkt ist übersät von Weltmarktführern. Auch Zertifikate-Anleger können von deren Erfolgen profitieren. Wir stellen Ihnen drei attraktive Veranlagungsmöglichkeiten vor.

Die Entscheidung der Briten, die EU verlassen zu wollen, hat auch beim ATX Spuren hinterlassen: Ende Juni ist der Wiener Leitindex erstmals seit vier Monaten wieder unter die Marke von 2.000 Punkten gefallen. Doch beinahe genauso rasant fiel die Aufholjagd aus: Ausgehend vom Tief hat der ATX inzwischen rund 18,5 Prozent zugelegt und notiert aktuell auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai.

Anleger scheinen wieder Gefallen an Wiener Aktien zu finden. Kein Wunder: Nirgend­wo sonst an der Börse ist die Dichte an global führenden Unternehmen derart groß. Fünf von 20 ATX-Konzernen sind „waschechte“ Weltmarktführer: Andritz, Lenzing, RHI, Voestalpine und Wienerberger. Weitere global führende Un­ter­neh­men finden sich in der zweiten Reihe des Wiener Aktienmarkts, zum Beispiel Mayr-Melnhof, Kapsch TrafficCom und Rosenbauer.

Über Jahrzehnte hinweg haben sich diese Gesellschaften auf ganz bestimmte Bran­chen oder Produkte konzentriert und dabei ein immenses Know-how aufgebaut. Der Kundennutzen steht absolut im Mittelpunkt. Viele Produkte sind bei den Abnehmern im Lauf der Zeit so unentbehrlich geworden, dass sie inzwischen zum Standard geworden sind. Das schlägt sich in der Regel in hohen Verkaufspreisen nieder. Daher sind viele Weltmarktführer auch deutlich profitabler als klassische Konzerne. Und ihre Aktien gehören an der Börse zu den Dauerläufern.

Ein Musterbeispiel ist Lenzing: Die Aktie des Weltmarktführers in Zellulosefasern hat nach Vorlage der Halbjahreszahlen ein neues Allzeithoch markiert. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 1,03 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis ist sogar um 84 Prozent auf 94,6 Mio. Euro nach oben gesprungen. Die Zuwächse sind vor allem auf die starke Nachfrage und die gestiegenen Verkaufspreise zurückzuführen. Aus heutiger Sicht ist kein Ende des Aufwärtstrends erkennbar. Risikobereite Anleger können mit einem Turbo (ISIN AT0000A1LAF4 ) von der Erste Group Bank aufspringen.

Beim Baustoffkonzern Wienerberger, weltweit führender Ziegel-Anbieter, ging der Erlös im ersten Halbjahr ganz leicht auf 1,47 Mrd. zurück. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um neun Prozent. Unter dem Strich hat sich der Gewinn auf 27,1 Mio. Euro mehr als vervierfacht. Die Ebitda-Prognose von 405 Mio. Euro für das Gesamtjahr behielt Wienerberger bei. Allerdings sind hier mögliche negative Währungseffekte noch nicht eingerechnet. Gute Chancen verspricht ein Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A1JB85 ) von Raiffeisen Centrobank. Bei einem Puffer von knapp 23 Pro­zent liegt der mögliche Maximalertrag im September 2017 bei 13,6 Prozent.

Auch bei Voestalpine könnte ein Puffer, also der Einstieg mittels eines Capped Bonus-Zertifikats (ISIN AT0000A1JRP1 ) Sinn machen. Wegen niedriger Stahlpreise sowie schwache Bestellungen aus der Öl- und Gasindustrie ist das be­rei­nigte Ebit im ersten Quartal (per Ende Juni) um 27,6 Prozent auf 172 Mio. Euro gefallen. Der Umsatz ging um 7,6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro zurück. Für den weiteren Geschäftsverlauf ist das Management dennoch recht zuversichtlich. Die jüngsten Preiserholungen dürften zunehmend auch in den Ergebnissen ankommen. Daher be­stätigte der Vorstand seine Prognose, wonach das Ebit in etwa den Vorjahreswert erreichen soll. Die Aussagen sollten die Aktie im Jahresverlauf stützen.

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