Kommentar
18:18 Uhr, 07.06.2018

Weltelite: Darüber sprechen die Bilderberger

Das jährliche Treffen der Bilderberger beginnt heute. Die Liste der Gesprächsthemen zeigt, worüber sich die Elite so ihre Sorgen macht.

Erwähnte Instrumente

Wer einmal im Leben an diesem Treffen teilnimmt, der hat es wirklich geschafft und gehört zu den elitärsten Kreisen dieser Welt – oder jedenfalls der westlichen Welt. Die Rede ist von der Bilderberg-Konferenz, einem informellen Treffen von einflussreichen Personen aus so gut wie allen Bereichen des Lebens, ganz besonders aber aus Politik und Wirtschaft.

Die Bilderberger treffen sich einmal pro Jahr an wechselnden Orten unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, wobei sehr wenig über die Treffen nach außen dringt. Die meisten deutschen Medien verlieren kein einziges Wort über die Treffen – dabei ist bekannt, dass neben anderen einflussreichen Personen auch hochrangige Journalisten und Verleger aus der deutschen Medienlandschaft regelmäßig an den Treffen teilnehmen.

Auch deutsche Politiker und Wirtschaftsgrößen sind bei den Treffen vertreten. Angela Merkel etwa war im Jahr 2005 Teilnehmerin - bevor sie dann anschließend im selben Jahr zur deutschen Bundeskanzlerin gewählt wurde. Auch andere Bundeskanzler waren – vor Beginn ihrer Amtszeit oder währenddessen – Teilnehmer der Treffen. Das gleiche gilt auch für den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der im Jahr 1991 an dem Treffen teilnahm und 1993 zum (zumindest scheinbar) "mächtigsten Mann der Welt" gewählt wurde.

Inzwischen ist die Transparenz der Treffen etwas größer als in früheren Jahren. Die Bilderberg-Konferenz veröffentlicht eine Liste der Themen wie auch eine Liste der Teilnehmer im Internet - auch wenn die meisten Medien diese Informationen offenbar für nicht berichtenswert halten und darüber einfach schweigen.

Die Liste der Gesprächsthemen für das Treffen in diesem Jahr, das von heute bis zum 10. Juni in Turin stattfindet, lautet:

  1. Populismus in Europa
  2. Die Herausforderung der Ungleichheit
  3. Die Zukunft der Arbeit
  4. Künstliche Intelligenz
  5. Die USA vor den Midterm-Wahlen
  6. Freier Handel
  7. US-Führungsrolle in der Welt
  8. Russland
  9. Quantencomputer
  10. Saudi-Arabien und Iran
  11. Die "Post-Truth"-Welt
  12. Aktuelle Ereignisse

Auffällig ist, dass US-Präsident Trump natürlich nicht mit Namen genannt wird, dass aber sehr wohl über die Führungsrolle der USA, die innenpolitische Situation in den USA ("Die USA vor den Midterm-Wahlen") und den Freien Handel, der unter Trump immer neue Angriffe einstecken muss, gesprochen werden soll. Interessant ist auch, dass "Populismus in Europa" (wohlgemerkt NUR in Europa) und mit "Die Post-Truth-Welt" auch sogenannte Fake News auf dem Treffen besprochen werden sollen. Auch mit technologischen Themen (Zukunft der Arbeit, Künstliche Intelligenz und Quantencomputer) beschäftigen sich die Bilderberger, ebenso mit der Situation bezüglich spezifischer Länder (Russland, sowie Saudi-Arabien und Iran).

Was die Liste der Themen natürlich nicht verrät, ist worüber inoffiziell gesprochen wird. Anhaltspunkte dazu liefert möglicherweise aber die diesjährige Teilnehmerliste. So ist etwa der Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner unter den Teilnehmern. Macht sich die Weltelite womöglich auch Sorgen um das größte deutsche Kreditinstitut?

Mit dabei sind auch der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner, Wolfgang Ischinger, Präsident der Münchener Sicherheitskonferenz, der Tech-Investor Peter Thiel, sowie die Ministerpräsidenten von Belgien, Estland und der Niederlande.

Auch zwei deutsche Spitzenpolitiker finden sich auf der Teilnehmerliste: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen sowie EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger. Die gesamte Liste der Teilnehmer finden Sie hier.

Was bei dem Treffen genau besprochen wird, wird die Öffentlichkeit wohl auch in diesem Jahr nicht erfahren. Irgendwie beruhigend ist aber doch die Tatsache, dass zumindest die öffentliche Liste der Themen große Ähnlichkeiten mit den Themen aufweist, die auch in der öffentlichen Debatte eine große Rolle spielen. Könnten die Mitglieder der Weltelite am Ende vielleicht doch ganz normale Menschen sein?


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3 Kommentare

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  • Ridicule
    Ridicule

    Wenn man sieht, dass ein Öttinger und eine von der Leyen entsprechend des vermeintlichen Anspruches dieses Zirkels zur Weltelite zählen sollen, stelle ich mir die Frage, wie tief diese Welt da schon gesunken sein muss. Wo sind die Visionäre? Vermutlich bleiben diese Bilderberg aus nachvollziehbaren Gründen fern. Was der letzte Satz auch beinhalten könnte.

    07:15 Uhr, 08.06. 2018
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Nein

    06:05 Uhr, 08.06. 2018
  • LHard
    LHard

    Aber aber, Herr Baron, das mit den Bilderbergern ist doch nur eine böse "Verschwörungstheorie"!

    Können Sie den Kollegen Kühn fragen... LOL

    21:56 Uhr, 07.06. 2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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