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11:45 Uhr, 11.01.2023

Weizen: Ukraines Getreideangebot am Weltmarkt begrenzt

Die ukrainische Getreideernte soll in diesem Erntejahr laut Prognose der Regierung lediglich bei 51 Millionen Tonnen liegen und damit weit unter dem Rekordwert von 86 Millionen Tonnen, der 2021 aufgestellt wurde.

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Die Ukraine hat laut am Montag veröffentlichter Daten des Landwirtschaftsministeriums seit Beginn des Erntejahres im letzten Sommer 23,6 Millionen Tonnen Getreide exportiert. Das sind knapp zehn Millionen Tonnen bzw. 30 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von der genannten Menge entfallen 8,6 Millionen Tonnen auf Weizen, 13,3 Millionen Tonnen auf Mais und 1,7 Millionen Tonnen auf Gerste, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

„Der starke Rückstand erklärt sich mit den eingeschränkten Exportmöglichkeiten als Folge des russischen Angriffskrieges. So sind im Getreideabkommen nur drei ukrainische Schwarzmeerhäfen für die Ausfuhr vorgesehen. Zudem kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der laut Abkommen vorgesehenen Inspektion der Schiffe am Kontrollpunkt in Istanbul. Dafür macht die Ukraine Russland verantwortlich“, so Fritsch.

Dennoch könnte der Rückstand der ukrainischen Getreideexporte in den verbleibenden Monaten des Erntejahres noch aufgeholt werden, da die Exporte ab Kriegsbeginn Ende Februar 2022 für fünf Monate blockiert gewesen seien. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass das Getreideabkommen über Mitte März hinaus erneut verlängert werde. Von einer Normalisierung des Getreidehandels sei die Ukraine aber auch dann noch weit entfernt, heißt es weiter.

„Die Getreideernte soll in diesem Erntejahr laut Prognose der Regierung lediglich bei 51 Millionen Tonnen liegen und damit weit unter dem Rekordwert von 86 Millionen Tonnen, der 2021 aufgestellt wurde. Als Grund hierfür werden der Krieg und niedrigere Erträge angeführt. Auch im kommenden Erntejahr ist keine Besserung in Sicht, da die Anbaufläche für Wintergetreide im Herbst als Folge des Krieges deutlich geringer ausgefallen ist“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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