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11:25 Uhr, 24.01.2022

Weizen: Situation am Markt etwas entspannt

Sowohl das US-Landwirtschaftsministerium als auch der Internationale Getreiderat schätzten den Weizenmarkt zuletzt weniger angespannt ein als noch im Herbst. Das USDA hat seine Defizitprognose auf neun Millionen Tonnen reduziert. Der IGC sieht den Markt sogar nahezu ausgeglichen.

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    Kursstand: 787,36 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der CBOT steigt heute um 1,7 Prozent und nähert sich damit wieder der Marke von 800 US-Cent je Scheffel. Vom Ende November bei 875 US-Cent verzeichneten Neunjahreshoch ist Weizen mittlerweile neun Prozent entfernt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Sowohl das US-Landwirtschaftsministerium als auch der Internationale Getreiderat hätten den Weizenmarkt zuletzt weniger angespannt eingeschätzt als noch im Herbst. Das USDA habe seine Defizitprognose auf neun Millionen Tonnen reduziert. Der IGC sehe den Markt sogar nahezu ausgeglichen und erwarte nur noch einen Rückgang der Lagerbestände in den wichtigen Exportländern um drei Millionen auf 56 Millionen Tonnen. Im November sei der vom IGC erwartete Lagerabbau noch doppelt so groß gewesen, heißt es weiter.

„Auch das USDA revidierte seine Prognose für die Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern etwas nach oben und erwartet einen geringeren Lagerabbau. Während der IGC ein höheres Angebot als zuvor erwartet, schätzt das USDA die Nachfrage etwas niedriger ein. Dass sich die Weizennachfrage zuletzt etwas abgekühlt hat, zeigen auch vorläufige Daten von Refinitiv. Demnach lagen die Weichweitenexporte Frankreichs in Länder außerhalb der EU im Dezember auf Basis von Verladedaten bei 808.000 Tonnen und damit niedriger als im Vormonat“, so Fritsch.

Insbesondere die Weizenlieferungen nach Algerien seien im Monatsvergleich deutlich gefallen, nachdem das Land im November noch an der Spitze der Abnehmerländer gestanden habe. Die abflauende Nachfrage nach Weizen aus dem wichtigsten Produzenten- und Exportland der EU mache sich auch im EU-Weizenpreis bemerkbar, der vom Rekordhoch bei 311 Euro je Tonne Ende November bis auf 260 Euro Mitte Januar gefallen sei, heißt es weiter.

„Der Preisanstieg in der letzten Woche auf 275 Euro war vermutlich auf die Zuspitzung der Ukraine-Krise zurückzuführen. Denn die Ukraine gehört zu den größten Weizenexportländern. Laut USDA dürfte die Ukraine in diesem Erntejahr gut 24 Millionen Tonnen Weizen exportieren und damit sogar die USA übertreffen. Der Großteil davon ist aber bereits erfolgt. Laut ukrainischem Landwirtschaftsministerium sind seit Beginn des Erntejahres im letzten Juli bislang 16,6 Millionen Tonnen Weizen exportiert worden“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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