Weizen: Russland erwägt Begrenzung der Exporte
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Ein russischer Regierungsentwurf sieht vor, die Getreideexporte des Landes zwischen Februar 2021 und dem Saisonende im Juni auf 15 Millionen Tonnen zu begrenzen. Dies schnürt dem Land kein enges Korsett, öffnet aber die Möglichkeit, einem als zu stark betrachteten Preisanstieg im Land vorzubeugen, wenn die Exportanreize sehr hoch sein sollten, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die Ernte des Hauptexportprodukts Weizen sei allerdings deutlich besser gewesen als im Vorjahr, was die Sorgen vor Knappheit relativiere. Zudem könnten Händler Lieferungen vorziehen, um der Beschränkung zu entgehen. Eine solche könnte aber die Chancen für EU-Weizenexporte früh im Jahr 2021 erhöhen. Allerdings dränge dann auch Australien auf den Markt. Nach drei dürrebedingt sehr schwachen Weizenernten werde dort für 2020/21 fast eine Verdopplung auf 28,5 Millionen Tonnen prognostiziert, heißt es weiter.
„So stark wird der Anstieg bei der nächsten Ernte in der EU wohl nicht sein. Aber wenn die Witterung mitmacht, könnte nach dem Rückgang 2020/21 um zwölf Prozent im nächsten Jahr ein deutliches Plus zu Buche stehen. Die Analysten von Strategie Grains erwarten in der EU und UK eine neun Prozent größere Winterweizenfläche, nachdem sie im letzten Jahr um sechs Prozent geschrumpft war – bedingt vor allem durch Starkregen zur Aussaatzeit“, so Helbing-Kuhl.
Nachdem die EU-Weichweizenerträge zuletzt vier Prozent unter dem Fünfjahresmittel gelegen hätten – in Deutschland etwa im Durchschnitt, in Frankreich aber sieben Prozent und in Rumänien sogar 27 Prozent darunter – bestehe auch von der Ertragsseite Hoffnung auf Besserung. In Paris habe der Weizenpreis im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit März 2021 am Freitag bei 210 Euro je Tonne geschlossen, Mitte der Woche habe er bei 212 Euro den höchsten Stand seit Sommer 2018 markiert, heißt es weiter.
„Die Preisentwicklung wird durch eine rege internationale Nachfrage gestützt. So bestellt auch Algerien, traditionell eng verbunden mit Frankreich, zuletzt wieder EU-Weizen. Für manche Weizenqualitäten senkte es aber die Schwelle für Verunreinigungen, so dass nun auch aus der Schwarzmeerregion geliefert werden kann“, so Helbing-Kuhl.
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Agrarstoffe haben einen Lauf.
Was läuft aber da bei Zucker ?