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11:14 Uhr, 13.01.2022

Weizen: Preise unter Druck

Weltweit höhere Lagerbestände und eine größere US-Anbaufläche setzen die Weizenpreise an der Euronext in Paris und an der CBOT in Chicago unter Druck.

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    Kursstand: 752,56 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis an der Euronext in Paris ist auf ein Dreimonatstief von 270 Euro je Tonne gefallen. Auslöser war die Aufwärtsrevision der Prognose für die weltweiten Weizenvorräte durch das US-Landwirtschaftsministerium USDA. Diese sollen Ende 2021/22 bei 280 Millionen Tonnen liegen und damit knapp zwei Millionen Tonnen höher als bislang erwartet, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Die Aufwärtsrevision sei dabei nahezu ausschließlich in den großen Exportländern erfolgt. Dort sollten die Lagerbestände am Ende des Erntejahres bei 51,6 Millionen Tonnen liegen. Bislang habe die Prognose bei 50 Millionen Tonnen gelegen. Der Großteil der Aufwärtsrevision bei den Lagerbeständen sei auf eine gesenkte Prognose bei den Exporten zurückzuführen. Allerdings habe das USDA seine Schätzung für die Weizenexporte der EU um 500.000 auf 37,5 Millionen Tonnen nach oben revidiert, heißt es weiter.

„Die EU scheint von der nachlassenden Konkurrenz aus Russland zu profitieren. Die Exportprognose für Russland revidierte das USDA nämlich um eine Million auf 35 Millionen Tonnen nach unten. Hier scheinen sich die von der russischen Regierung eingeführten Exportbeschränkungen bemerkbar zu machen“, so Fritsch.

Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer habe dagegen ihre Prognose für die Weichweizenexporte Frankreichs in Länder außerhalb der EU auf neun Millionen Tonnen von zuvor 9,2 Millionen Tonnen reduziert. Die französischen Lagerbestände zum Ende des Erntejahres sollten auf 3,6 Millionen Tonnen steigen (bislang 3,5 Millionen Tonnen), was das höchste Niveau seit 2004/05 wäre, heißt es weiter.

„Auch der Weizenpreis an der CBOT geriet nach der USDA-Veröffentlichung ins Rutschen. Dieser fiel um 15 US-Cent auf 750 US-Cent je Scheffel zurück, da das USDA eine größere Anbaufläche für US-Winterweizen bekannt gab als erwartet. Demnach haben die US-Landwirte im Herbst 34,4 Mio. Morgen mit Winterweizen bestellt. Das waren zwei Prozent mehr als 2021. Im Vorfeld von Reuters befragte Analysten hatten mit einer Anbaufläche von 34,25 Millionen Morgen gerechnet. Dass das USDA gleichzeitig geringer als erwartete US-Weizenbestände zum 1. Dezember von 1,39 Milliarden Scheffel berichtete, spielte dagegen nur eine untergeordnete Rolle“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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