Weizen: Positive Ernteaussichten drücken Preis
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Bereits letzte Woche hatten positive Angebotsausblicke zu einem Rückgang der Weizenpreise geführt. Die Teilnehmer einer Crop Tour durch Kansas schätzen die diesjährigen Winterweizenerträge dort auf 58,1 Scheffel je Morgen, was den bisherigen Rekord von vor fünf Jahren übertrifft, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Auch aus anderen Weltregionen seien positive Nachrichten gekommen, z.B. aus der EU und aus Russland. Dort schätze die Regierung laut der Agentur Interfax die kommende Weizenernte auf 80,7 Millionen Tonnen, andere Beobachter halten 82 Millionen Tonnen für realistisch. Das USDA prognostiziere sogar 85 Millionen Tonnen, also fast so viel wie im rekordhohen Vorjahr (knapp 86 Millionen Tonnen), auch wenn sein Außendienst sich skeptischer zeige und Mitte Mai nur 77,5 Millionen Tonnen geschätzt habe, heißt es weiter.
„Dieser und auch das USDA selbst setzen für die russischen Exporte 2021/22 wie in der laufenden Saison 40 Millionen Tonnen an. Bisher wurden 2020/21 von Russland 36,4 Millionen Tonnen Weizen exportiert, acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Lange lag der Vorsprung sehr viel höher, doch seit Russland seine Exporte begrenzt, um den inländischen Preisauftrieb zu bremsen, schmolz er ab. Äußerungen von Regierungsmitgliedern deuten darauf hin, dass beim Übergang zu einer formelbasierten Exportsteuer Anfang Juni die Belastung im Vergleich zur aktuellen Steuer deutlich sinken könnte“, so Helbing-Kuhl.
In der kommenden Saison könnte dann trotz einer etwas niedrigeren Ernte sogar mehr exportiert werden. Auch Australien zeichne ein positives Bild der Aussichten für seine nächste Ernte, für die allerdings gerade erst ausgesät werde. Die Feuchtigkeitsversorgung sei sehr gut und viele Beobachter hielten nach den erfreulichen 34 Millionen Tonnen 2020/21 auch 2021/22 eine wieder nahe an 30 Millionen Tonnen reichende Ernte für möglich. Es werde erwartet, dass auch die australische Prognosebehörde Abares bei ihrer nächsten Schätzung die März-Prognose von 25 Millionen Tonnen anheben werde, heißt es weiter.
„Vom Achtjahreshoch von fast 770 US-Cent je Scheffel Ende April, das in der ersten Mai-Woche nochmals knapp erreicht wurde, hat der Weizenpreis inzwischen rund 100 US-Cent verloren und schloss gestern auf einem Einmonatstief. Etwas Auftrieb gibt heute, dass das USDA landesweit den Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Weizenpflanzen um einen Punkt auf 47 Prozent verringerte“, so Helbing-Kuhl.
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