Fundamentale Nachricht
10:32 Uhr, 17.02.2020

Weizen: Niedrigere EU-Ernte 2020/21 erwartet

Strategie Grains rechnet 2020/21 mit einer EU-Weichweizenernte (inkl. dem Vereinigten Königreich) von 139 Millionen Tonnen – fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die EU hat in der laufenden Saison bis vorletzte Woche 17,5 Millionen Tonnen Weichweizen exportiert. Das sind 73 Prozent mehr als in der gleichen Periode der letzten Saison. So hat denn auch die französische Agrarbehörde FranceAgriMer ihre Exportprognose für die Gesamtsaison 2019/20 für das größte Exportland der EU zum fünften Mal in Folge angehoben, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Die Ausfuhren Frankreichs in Länder außerhalb der EU sollten demnach um 30 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Begründet werde dies mit der zuletzt zweithöchsten französischen Weizenernte aller Zeiten, der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion und einer ungewöhnlich regen Nachfrage aus China nach französischem Weizen. Der Weizenpreis in Paris profitiere von der starken Nachfrage und auch von der Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar. Gebremst werde der Preisauftrieb allerdings von inzwischen nachgebenden russischen Exportpreisen. Diese reagierten auf die drückende Konkurrenz anderer Anbieter, heißt es weiter.

„Russland hat bisher mit 22,5 Millionen Tonnen etwa 13 Prozent weniger Weizen ausgeführt als in derselben Periode der letzten Saison. Anders als in Russland, wo die Erwartungen an die Ernte 2020/21 hoch sind, könnte in der EU in der kommenden Saison eine niedrigere Ernte ein Faktor sein, der das Exportpotenzial begrenzt. Strategie Grains rechnet damit, dass nicht nur die EU-Weichweizenfläche 2,5 Prozent kleiner als 2019 ausfällt, sondern dass auch die Erträge nachgeben. Die EU-Weichweizenernte (inkl. dem Vereinigten Königreich) setzt Strategie Grains daher mit 139 Millionen Tonnen fünf Prozent unter Vorjahr an“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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