Weizen: Niedrigere EU-Ernte 2020/21 erwartet
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die EU hat in der laufenden Saison bis vorletzte Woche 17,5 Millionen Tonnen Weichweizen exportiert. Das sind 73 Prozent mehr als in der gleichen Periode der letzten Saison. So hat denn auch die französische Agrarbehörde FranceAgriMer ihre Exportprognose für die Gesamtsaison 2019/20 für das größte Exportland der EU zum fünften Mal in Folge angehoben, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die Ausfuhren Frankreichs in Länder außerhalb der EU sollten demnach um 30 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Begründet werde dies mit der zuletzt zweithöchsten französischen Weizenernte aller Zeiten, der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion und einer ungewöhnlich regen Nachfrage aus China nach französischem Weizen. Der Weizenpreis in Paris profitiere von der starken Nachfrage und auch von der Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar. Gebremst werde der Preisauftrieb allerdings von inzwischen nachgebenden russischen Exportpreisen. Diese reagierten auf die drückende Konkurrenz anderer Anbieter, heißt es weiter.
„Russland hat bisher mit 22,5 Millionen Tonnen etwa 13 Prozent weniger Weizen ausgeführt als in derselben Periode der letzten Saison. Anders als in Russland, wo die Erwartungen an die Ernte 2020/21 hoch sind, könnte in der EU in der kommenden Saison eine niedrigere Ernte ein Faktor sein, der das Exportpotenzial begrenzt. Strategie Grains rechnet damit, dass nicht nur die EU-Weichweizenfläche 2,5 Prozent kleiner als 2019 ausfällt, sondern dass auch die Erträge nachgeben. Die EU-Weichweizenernte (inkl. dem Vereinigten Königreich) setzt Strategie Grains daher mit 139 Millionen Tonnen fünf Prozent unter Vorjahr an“, so Helbing-Kuhl.
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