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11:19 Uhr, 16.04.2020

Weizen: Frankreich wird zum Profiteur

Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer hat ihre Exportschätzung für französischen Weichweizen in Länder außerhalb der EU um 500.000 auf 13,2 Millionen Tonnen angehoben.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Frankreich dürfte in diesem Erntejahr so viel Weichweizen in Länder außerhalb der EU exportieren wie nie zuvor. Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer erhöhte ihre Exportschätzung um 500.000 auf 13,2 Millionen Tonnen. Der bisherige Rekord vor neun Jahren lag bei 12,9 Millionen Tonnen. Damals hatte ein von Russland verhängter Exportstopp die Nachfrage nach französischem Weizen stark steigen lassen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Auch diesmal profitiere der größte Weizenexporteur der EU von Ausfuhrbeschränkungen anderer wichtiger Exportländer im Zuge des Coronavirus. So habe Russland eine Obergrenze von sieben Millionen Tonnen für Getreideexporte bis zum Ende des Erntejahres verhängt. Rumänien exportiere bis Mitte Mai gar kein Getreide mehr. Kasachstan beschränke den Weizenexport bis Anfang September. Auch die Ukraine denke inzwischen darüber nach, Weizenexporte zu unterbinden. Für den Rest des Erntejahres bis Ende Juni stünden noch zwei Millionen Tonnen für den Export zur Verfügung. Sollten diese schon vorher erreicht werden, würden die Ausfuhren nach den Worten des stellvertretenden Wirtschaftsministers danach gestoppt, heißt es weiter.

„Von der hohen Nachfrage nach französischem Weizen profitieren auch die Weizenexporte der gesamten EU. Diese sollen 2019/20 laut aktueller Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums auf 33,5 Millionen Tonnen steigen. Das sind 1,5 Millionen Tonnen mehr als in der bisherigen Schätzung. Zudem liegt die EU damit wieder gleichauf mit Russland, dem weltgrößten Weizenexportland, dessen Exportschätzung wegen der o.g. Restriktionen vom USDA nach unten revidiert wurde. Diese Entwicklung macht einen baldigen Anstieg des EU-Weizenpreises über 200 Euro je Tonne wahrscheinlich, zumal auch die kommende EU-Weizenernte niedriger ausfallen soll als die des Vorjahres“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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