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10:28 Uhr, 05.05.2020

Weizen: EU-Kommission erwartet durchschnittliche Ernte

Die EU-Kommission rechnet 2020/21 mit einer Weizenproduktion von 125,8 Millionen Tonnen – 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr, aber im Rahmen des Fünfjahresdurchschnitts.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Angesichts der starken internationalen Nachfrage hat die EU-Kommission in ihren jüngsten Schätzungen zur EU-Weizenbilanz 2019/20 ihre Erwartung an die Weichweizenexporte der EU-27 ein weiteres Mal auf nun 32,2 Millionen Tonnen erhöht. Die Exporttätigkeit hatte in den letzten Wochen den Weizenpreis an der Börse in Paris gut unterstützt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Innerhalb der EU setze die Kommission die Nachfrage allerdings niedriger an als in ihrer letzten Prognose. Die zur Ernte 2020/21 mit Weichweizen bestellte Fläche sei in der EU-27 laut Angaben der Kommission 2,4 Prozent kleiner als im Vorjahr. Gerade in den beiden großen Produktionsländern Frankreich und Deutschland werde der Fünfjahresdurchschnitt merklich unterschritten. Für die Produktion setze die EU-Kommission nach 130,8 Millionen Tonnen im Vorjahr nun 125,8 Millionen Tonnen an. Damit liege sie unweit anderer Schätzungen, wie der von Strategie Grains von Mitte April oder von Coceral aus dem März. Zwar wäre dies ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber 2019/20, es entspräche aber in etwa dem Fünfjahresdurchschnitt, heißt es weiter.

„Wie die Fläche bleibt in Frankreich und Deutschland auch die Ernte mit 33,9 Millionen Tonnen bzw. 22,2 Millionen Tonnen wohl deutlich hinter dem Fünfjahresdurchschnitt zurück. Überdurchschnittlich hoch ausfallen und gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent bzw. vier Prozent steigen soll die Produktion dagegen in Rumänien und Polen. Für die Weichweizenexporte 2020/21 der EU-27 setzt die Kommission 28 Millionen Tonnen an, etwas mehr als in ihrer letzten Prognose, aber deutlich weniger als in der aktuellen Saison. Darin dürfte sich die für 2020/21 erwartete stärkere Konkurrenz vor allem aus Russland widerspiegeln, wo die Weizenproduktion steigen und unterstützt durch den schwächer als 2019 notierenden Rubel auf hohe Nachfrage treffen dürfte“, so Helbing-Kuhl.

Nach dem Einbruch im Vorjahr solle sich die EU-Rapsproduktion 2020/21 etwas erholen. Die Fläche solle 2,7 Prozent größer sein, die Ernte wird mit 16,45 Millionen Tonnen acht Prozent höher als 2019/20, aber noch immer weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt von gut 19 Millionen Tonnen erwartet. Die EU-Maisproduktion setze die Kommission gegenüber dem Vorjahr wenig verändert bei 69,5 Millionen Tonnen an, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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