Weizen: EU-Kommission erwartet durchschnittliche Ernte
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Angesichts der starken internationalen Nachfrage hat die EU-Kommission in ihren jüngsten Schätzungen zur EU-Weizenbilanz 2019/20 ihre Erwartung an die Weichweizenexporte der EU-27 ein weiteres Mal auf nun 32,2 Millionen Tonnen erhöht. Die Exporttätigkeit hatte in den letzten Wochen den Weizenpreis an der Börse in Paris gut unterstützt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Innerhalb der EU setze die Kommission die Nachfrage allerdings niedriger an als in ihrer letzten Prognose. Die zur Ernte 2020/21 mit Weichweizen bestellte Fläche sei in der EU-27 laut Angaben der Kommission 2,4 Prozent kleiner als im Vorjahr. Gerade in den beiden großen Produktionsländern Frankreich und Deutschland werde der Fünfjahresdurchschnitt merklich unterschritten. Für die Produktion setze die EU-Kommission nach 130,8 Millionen Tonnen im Vorjahr nun 125,8 Millionen Tonnen an. Damit liege sie unweit anderer Schätzungen, wie der von Strategie Grains von Mitte April oder von Coceral aus dem März. Zwar wäre dies ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber 2019/20, es entspräche aber in etwa dem Fünfjahresdurchschnitt, heißt es weiter.
„Wie die Fläche bleibt in Frankreich und Deutschland auch die Ernte mit 33,9 Millionen Tonnen bzw. 22,2 Millionen Tonnen wohl deutlich hinter dem Fünfjahresdurchschnitt zurück. Überdurchschnittlich hoch ausfallen und gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent bzw. vier Prozent steigen soll die Produktion dagegen in Rumänien und Polen. Für die Weichweizenexporte 2020/21 der EU-27 setzt die Kommission 28 Millionen Tonnen an, etwas mehr als in ihrer letzten Prognose, aber deutlich weniger als in der aktuellen Saison. Darin dürfte sich die für 2020/21 erwartete stärkere Konkurrenz vor allem aus Russland widerspiegeln, wo die Weizenproduktion steigen und unterstützt durch den schwächer als 2019 notierenden Rubel auf hohe Nachfrage treffen dürfte“, so Helbing-Kuhl.
Nach dem Einbruch im Vorjahr solle sich die EU-Rapsproduktion 2020/21 etwas erholen. Die Fläche solle 2,7 Prozent größer sein, die Ernte wird mit 16,45 Millionen Tonnen acht Prozent höher als 2019/20, aber noch immer weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt von gut 19 Millionen Tonnen erwartet. Die EU-Maisproduktion setze die Kommission gegenüber dem Vorjahr wenig verändert bei 69,5 Millionen Tonnen an, heißt es abschließend.
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