Weizen: Australien könnte Verhältnisse am Markt verschieben
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Wegen der sich wohl auf rund 29 Millionen Tonnen fast verdoppelnden Weizenernte traut das USDA Australien 2020/21 auch eine Verdopplung seiner Exporte auf 19 Millionen Tonnen zu, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Theoretisch könnte sich mit umgekehrten Vorzeichen das abspielen, was in den letzten drei Jahren während der dortigen Dürre zu beobachten gewesen sei: Traditionelle Kunden, auch aus der wichtigen Wachstumsregion Südostasien, seien auf andere Anbieter ausgewichen, etwa aus der Schwarzmeerregion oder Argentinien. Wenn früh in 2021 Australiens Weizen in Asien konkurrenzfähig werde, könnte die Nachfrage nach russischem Weizen zurückgehen, heißt es weiter.
„Dies macht eine Knappheit in Russland weniger wahrscheinlich oder lässt russischen Weizen in Regionen mit engerer geografischer Konkurrenz zur EU fließen. Dies könnte auch direkt Folgen für die EU haben. Denn China ist auch hier guter Kunde, im aktuellen Jahr ganz besonders. Kumuliert seit Saisonbeginn im Juli bis Mitte November steht China mit 1,15 Millionen Tonnen und einem Anteil an den EU-Weichweizenexporten von 13,5 Prozent nach Algerien mit 1,66 Millionen Tonnen auf Platz Zwei der Abnehmer und hat seine Importmenge aus der EU gegenüber Vorjahr um 110 Prozent gesteigert“, so Helbing-Kuhl.
Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass insgesamt mit 8,5 Millionen Tonnen bisher 22 Prozent weniger Weichweizen als im Vorjahreszeitraum aus der EU und Großbritannien ausgeführt worden sei. Ob Australien nun für massive (Rück-) Verschiebungen sorgen werde, sei ungewiss, heißt es weiter.
„Denn zum einen haben traditionelle Abnehmer wie Indonesien ihre Geschäftsbeziehungen in die Schwarzmeerregion gefestigt und zum anderen bestehen mit China politische Streitigkeiten unter anderem über den Ursprung der Corona-Pandemie und über Dumpingvorwürfe Chinas gegen australische Gerstenanbieter. China hat bereits die Einfuhr zahlreicher Produkte gestoppt, Medienberichten zufolge könnte Weizen bald folgen. Die jüngste Unterzeichnung eines weiteren asiatisch-ozeanischen Freihandelsabkommens, an dem beide Länder beteiligt sind, ändert daran wohl kurzfristig nichts“, so Helbing-Kuhl.
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