Weizen: Angebotsrisiken bleiben hoch
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- WeizenKursstand: 739,31 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
In seinem neuesten WASDE-Bericht hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Prognose für die globale Weizenernte der laufenden Saison um rund zwei Millionen Tonnen gesenkt. Dies ist im Wesentlichen auf eine Abwärtsrevision der argentinischen wie auch der kanadischen Ernten zurückzuführen, die zusammen eine Aufwärtsrevision der australischen Ernte mehr als aufhoben, wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Die Prognose des USDA für die argentinische Ernte sei zudem mit 12,5 Millionen Tonnen nach wie vor höher als die der Getreidebörse Rosario, die lediglich mit einer Ernte in Höhe von 11,8 Millionen Tonnen rechne. Eine weitere moderate Abwärtsrevision seitens des USDA im kommenden Monat sei daher durchaus möglich, heißt es weiter.
„Die Weizenpreise gaben dennoch unmittelbar nach Veröffentlichung des Berichts zumindest kurzzeitig erneut nach. Der an der CBOT gehandelte Terminkontrakt näherte sich wieder dem vor einer Woche bei gut 720 US-Cent je Scheffel verzeichneten 14-Monatstief. Auch der an der Euronext gehandelte Preis ist um zeitweise rund 15 Prozent seit Anfang letzten Monats gefallen und hatte bei 300 Euro je Tonne das niedrigste Niveau seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der Ukraine markiert“, so Nguyen.
Wichtigster Grund dürften die besseren Exportaussichten für die Schwarzmeerregion sein. So habe das USDA zwar seine Ernteprognosen für die Ukraine und Russland unverändert belassen, jedoch seine Schätzung für die Exporte erhöht. Grund dürfte einerseits die jüngste Beschleunigung der russischen Ausfuhren und andererseits die Verlängerung des Getreideabkommens sein, heißt es weiter.
„Unserer Ansicht nach bleiben die Angebotsrisiken mit Blick auf die Schwarzmeerregion jedoch hoch. Zwar mögen sich die Ukraine und Russland vergangenen Monat auf eine Verlängerung des Getreidekorridors geeinigt haben, der die aufgrund des Krieges geblockten Ausfuhren aus der Ukraine seit dem Sommer wieder erlaubt“, so Nguyen.
Jedoch hätten beide Seiten Änderungen des Abkommens angestrebt, auf die man sich aber offensichtlich nicht habe einigen können, weshalb es unverändert um weitere 120 Tage verlängert worden sei. Die ukrainische Seite habe jedoch gehofft, den Getreidekorridor für mindestens ein Jahr sichern zu können und zudem einen weiteren Hafen als Anlaufpunkt einzubeziehen. Russland habe seinerseits u.a. die Erleichterung von Düngemittelausfuhren als Bedingung gestellt, heißt es weiter.
„Es ist keinesfalls sicher, dass eine Einigung bis zum erneuten Auslaufen des Abkommens im März ohne Weiteres erzielt werden kann - nicht zuletzt auch aufgrund der Gefahr einer neuerlichen Eskalation des militärischen Konflikts -, so dass die Unsicherheit hinsichtlich einer Fortsetzung des Getreidekorridors jederzeit erneut deutlich steigen und die Preise in die Höhe treiben könnte. So ist etwa ein erneutes temporäres Aussetzen des Abkommens, wie es im November der Fall war, möglich“, so Nguyen.
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