Analyse
16:11 Uhr, 21.07.2015

Was tut sich am Devisenmarkt: Euro und Gold im Abwärtssog

EUR/USD und Gold im Sog der Verkäufer. Ein Ende dieser Tendenz scheint hierbei noch nicht in Sicht und somit sollte man mit weiteren Verlusten rechnen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0865 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.104,53 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0865 $ (FOREX)
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.104,53 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Wie man eindrucksvoll an den aktuellen Preisbewertungen des Euro ablesen kann, sind die getroffenen Übereinstimmungen in Sachen Griechenlandproblematik keinesfalls ein akzeptabler Kompromiss. So wie es aussieht setzt sich das „Spiel“ auf Zeit weiter fort und gutes Geld wird bekanntermaßen schlechtem hinterhergeworfen. Denn wirkliche Lösungen der Schuldenorgie und des nicht nachvollziehbaren Bürokratenapparats in Athen lassen weiterhin auf sich warten und so scheint es ein fortwährendes „Schrecken ohne Ende“ zu geben. Unterdessen hat es zum Wochenauftakt die älteste Währung der Welt mit Beginn des Handels buchstäblich zerrissen. Der Goldpreis geriet in den Morgenstunden des Montags derart unter Druck, sodass in der Spitze mehr als 60,00 USD je Unze an Tagesverlust zu buche stand. Im Laufe des Tagesgeschäfts relativierte sich dieser Rückgang ein wenig und doch ist Gold weiterhin im Freiflug nach unten. Die seit 2011 gestartete Korrektur dürfte somit weiter anhalten und den Preis in Richtung der runden und zugleich psychologischen Marke von 1.000,00 USD zurückführen. Selbst ein Unterschreiten dieses Preislevels halte ich für realistisch. Spikes bis unter das Niveau von 900,00 USD sollten für den Fall einer sich zuspitzenden Verkaufspanik durchaus einkalkuliert werden – diese sind allerdings kein muss. Im Idealfall beginnt der Goldpreis rund um die Marke von 1.000,00 USD mit der Ausbildung eines nachhaltigen Bodens. Glückt dies, wäre eine sich daran anschließende Aufwärtsbewegung durchaus denkbar. Ob es allerdings für ein Ende der mehrjährigen Abwertungsphase reicht, muss sich zur gegebenen Zeit erst einmal offenbaren.

Profiteur von der gegenwärtigen Euro- und Gold-Schwäche ist ganz klar der US-Dollar. Mit der unveränderten Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA zeigt sich der US-Dollar im Spiegelbild des US-Dollar-Index (USDX) weiterhin stabilisiert über der Marke von 93,00 Punkten und dies mit sichtlichen Aufwärtstendenzen. Eine Attacke des zu Beginn des Jahres erreichten Mehrjahreshochs bei 100,39 Punkten erscheint dadurch wieder möglich.

In der Konsequenz dessen dürfte der EUR/USD wieder in Richtung des Mehrjahrestiefs zurückfallen und so den übergeordneten Abwertungsprozess fortsetzen. Neue Verlaufstiefs können dabei nicht ausgeschlossen werden und somit würden sich korrektive Erholungsimpulse in Richtung von 1,1000 USD als nachträgliche Einstiegschancen darstellen.

Das im Gegensatz zum EUR/USD noch robust wirkende GBP/USD dürfte von einem wiedererstarkenden US-Dollar nicht minder in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Bruch des Aufwärtstrends im Juni könnte hierbei als Vorgeschmack weiterer Preisrücksetzer dienen. Ein neuerliches Abtauchen unter 1,5400 USD könnte dabei den Druck weiter erhöhen und so zu einem Rückgang unter das Niveau von 1,5200 USD führen, was im weiteren Verlauf deutlichere Verluste bedeuten würde.

Die eingangs erwähnte Korrektur am Edelmetallmarkt schadet generell dem gesamten Rohstoffsektor und so dürften auch die bekannten Rohstoffwährungen wie der AUD/USD (Händlerbezeichnung: Aussie) der NZD/USD (Kiwi) und abschließend natürlich auch der USD/CAD (Loonie) entsprechende Reaktionen aufweisen. Letzterer konnte just bereits in der vergangenen Woche ein neues Reaktions- und Mehrjahreshoch erzielen, welches nunmehr das Potenzial zur Einstellung des Hochs aus 2009 bei 1,3064 CAD begünstigen dürfte. Die abermalige Zinssenkung der Bank of Canada (BoC) brachte hierbei den kanadischen Dollar unter spürbaren Druck. Der mittelfristige Aufwärtslauf in Richtung von 1,3500 und 1,4000 CAD scheint somit in die nächste Runde gehen zu wollen.

Die beiden ozeanischen Pairs in Form des AUD/USD und des NZD/USD dürften sich weiterhin auf der Suche nach einem Boden austoben. Speziell die positive Entwicklung der letzten Tage beim NZD/USD sollte daher nur eine temporäre Erscheinung sein. Die Unterstützung früherer Jahre bei 0,6570 USD erfüllt zumindest vorerst ihren Zweck. Doch spätestens im Bereich des Widerstands bei 0,6735 USD könnte das Währungspaar wieder in den Würgegriff der Bären geraten und neue Preistiefs generieren. Ob es bereits am morgigen Zinssitzungstag der neuseeländischen Notenbank (RBNZ) zu einer weiteren Zinssenkung kommt, man achte auf 23:00 Uhr (MEZ), kann keinesfalls ausgeschlossen werden.

Good trades @ all wünscht Christian Kämmerer

Wie erleben Sie den Forex-Markt? Diskutieren Sie mit beim Guidants-FX-Live-Stream und betrachten Sie auch dort die heutigen drei FX-Pairs des Tages.

Was-tut-sich-am-Devisenmarkt-Euro-und-Gold-im-Abwärtssog-Chartanalyse-Christian-Kämmerer-GodmodeTrader.de-1

Was-tut-sich-am-Devisenmarkt-Euro-und-Gold-im-Abwärtssog-Chartanalyse-Christian-Kämmerer-GodmodeTrader.de-2

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Kämmerer
Christian Kämmerer
Freier Finanzanalyst

Christian Kämmerer weckte sein Interesse für Börsen- und Finanzmärkten zum Ende der 90ziger Jahre. Um seine Leidenschaft für den Devisenhandel mit fundierten theoretischen Kenntnissen zu untermauern, qualifizierte sich der Betriebswirt in Finanzwirtschaft 2009 zum international anerkannten Certified Financial Technician II (CFTe). Von Januar 2011 bis August 2015 wirkte er sehr aktiv auf stock3.com . Dabei brachte er den Anlegern in Webinaren und Seminaren den Forex-Markt und die Technische Analyse mit all ihren Facetten näher. Seit Juni 2013 war Christian Kämmerer als Head of Research & Analysis bei JFD Brokers tätig. Mit Beginn des Jahres 2016 erweiterte sich hierbei sein Tätigkeitsfeld bei JFD Brokers im Sinne seiner neuen Funktion als Head of German Speaking Markets, welche er bis zu Beginn des Jahres 2024 im Schwerpunkt ausübte. Seit Februar 2024 ist er als freier Finanzanalyst aktiv.

Mehr über Christian Kämmerer
Mehr Experten