Was tut sich am Devisenmarkt: Euro und Gold im Abwärtssog
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Erwähnte Instrumente
- GoldKursstand: 1.104,53 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0865 $ (FOREX)
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.104,53 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
Wie man eindrucksvoll an den aktuellen Preisbewertungen des Euro ablesen kann, sind die getroffenen Übereinstimmungen in Sachen Griechenlandproblematik keinesfalls ein akzeptabler Kompromiss. So wie es aussieht setzt sich das „Spiel“ auf Zeit weiter fort und gutes Geld wird bekanntermaßen schlechtem hinterhergeworfen. Denn wirkliche Lösungen der Schuldenorgie und des nicht nachvollziehbaren Bürokratenapparats in Athen lassen weiterhin auf sich warten und so scheint es ein fortwährendes „Schrecken ohne Ende“ zu geben. Unterdessen hat es zum Wochenauftakt die älteste Währung der Welt mit Beginn des Handels buchstäblich zerrissen. Der Goldpreis geriet in den Morgenstunden des Montags derart unter Druck, sodass in der Spitze mehr als 60,00 USD je Unze an Tagesverlust zu buche stand. Im Laufe des Tagesgeschäfts relativierte sich dieser Rückgang ein wenig und doch ist Gold weiterhin im Freiflug nach unten. Die seit 2011 gestartete Korrektur dürfte somit weiter anhalten und den Preis in Richtung der runden und zugleich psychologischen Marke von 1.000,00 USD zurückführen. Selbst ein Unterschreiten dieses Preislevels halte ich für realistisch. Spikes bis unter das Niveau von 900,00 USD sollten für den Fall einer sich zuspitzenden Verkaufspanik durchaus einkalkuliert werden – diese sind allerdings kein muss. Im Idealfall beginnt der Goldpreis rund um die Marke von 1.000,00 USD mit der Ausbildung eines nachhaltigen Bodens. Glückt dies, wäre eine sich daran anschließende Aufwärtsbewegung durchaus denkbar. Ob es allerdings für ein Ende der mehrjährigen Abwertungsphase reicht, muss sich zur gegebenen Zeit erst einmal offenbaren.
Profiteur von der gegenwärtigen Euro- und Gold-Schwäche ist ganz klar der US-Dollar. Mit der unveränderten Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA zeigt sich der US-Dollar im Spiegelbild des US-Dollar-Index (USDX) weiterhin stabilisiert über der Marke von 93,00 Punkten und dies mit sichtlichen Aufwärtstendenzen. Eine Attacke des zu Beginn des Jahres erreichten Mehrjahreshochs bei 100,39 Punkten erscheint dadurch wieder möglich.
In der Konsequenz dessen dürfte der EUR/USD wieder in Richtung des Mehrjahrestiefs zurückfallen und so den übergeordneten Abwertungsprozess fortsetzen. Neue Verlaufstiefs können dabei nicht ausgeschlossen werden und somit würden sich korrektive Erholungsimpulse in Richtung von 1,1000 USD als nachträgliche Einstiegschancen darstellen.
Das im Gegensatz zum EUR/USD noch robust wirkende GBP/USD dürfte von einem wiedererstarkenden US-Dollar nicht minder in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Bruch des Aufwärtstrends im Juni könnte hierbei als Vorgeschmack weiterer Preisrücksetzer dienen. Ein neuerliches Abtauchen unter 1,5400 USD könnte dabei den Druck weiter erhöhen und so zu einem Rückgang unter das Niveau von 1,5200 USD führen, was im weiteren Verlauf deutlichere Verluste bedeuten würde.
Die eingangs erwähnte Korrektur am Edelmetallmarkt schadet generell dem gesamten Rohstoffsektor und so dürften auch die bekannten Rohstoffwährungen wie der AUD/USD (Händlerbezeichnung: Aussie) der NZD/USD (Kiwi) und abschließend natürlich auch der USD/CAD (Loonie) entsprechende Reaktionen aufweisen. Letzterer konnte just bereits in der vergangenen Woche ein neues Reaktions- und Mehrjahreshoch erzielen, welches nunmehr das Potenzial zur Einstellung des Hochs aus 2009 bei 1,3064 CAD begünstigen dürfte. Die abermalige Zinssenkung der Bank of Canada (BoC) brachte hierbei den kanadischen Dollar unter spürbaren Druck. Der mittelfristige Aufwärtslauf in Richtung von 1,3500 und 1,4000 CAD scheint somit in die nächste Runde gehen zu wollen.
Die beiden ozeanischen Pairs in Form des AUD/USD und des NZD/USD dürften sich weiterhin auf der Suche nach einem Boden austoben. Speziell die positive Entwicklung der letzten Tage beim NZD/USD sollte daher nur eine temporäre Erscheinung sein. Die Unterstützung früherer Jahre bei 0,6570 USD erfüllt zumindest vorerst ihren Zweck. Doch spätestens im Bereich des Widerstands bei 0,6735 USD könnte das Währungspaar wieder in den Würgegriff der Bären geraten und neue Preistiefs generieren. Ob es bereits am morgigen Zinssitzungstag der neuseeländischen Notenbank (RBNZ) zu einer weiteren Zinssenkung kommt, man achte auf 23:00 Uhr (MEZ), kann keinesfalls ausgeschlossen werden.
Good trades @ all wünscht Christian Kämmerer
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