Fundamentale Nachricht
17:15 Uhr, 05.02.2021

Was soll den Rohöl-Superzyklus derzeit aufhalten?

Preisrally bei Brent und WTI: Seit Beginn der Woche befinden sich die Ölpreise in einem Höhenflug, es ist vom größten wöchentlichen Anstieg seit Oktober auszugehen. Laut der OPEC+ gleichen sich Angebot und Nachfrage auf dem Markt an, die Lagerbestände schmelzen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 59,54000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise tendieren am Freitag in Richtung 60 Dollar je Barrel und damit auf Niveau, die vor der Corona-Krise noch üblich waren. Zuletzt konnte die Sorte Brent um knapp ein Prozent zulegen auf 59,50 Dollar/ Barrel. In dieser Woche legte die Nordseesorte im Preis bereits um rund acht Prozent zu, es ist der stärkste Wochenanstieg seit Anfang Oktober.

Grund der jüngsten Rally ist die verbreitete Zuversicht eines OPEC+-Komitees, dass sich Rohölangebot und -nachfrage wieder auf ein Gleichgewicht zubewegen. Saudi-Arabien ließ die Ölpreise für Asien als ein weiteres Zeichen der Marktstärke unverändert und hob die Preise für US- und europäische Kunden sogar an. „Die Preisrally am Ölmarkt setzt sich fort", kommentierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Er verwies auf die Preispolitik führender Ölstaaten. So habe Saudi-Arabien den Abnehmern in Asien für den Monat März keine Rabatte eingeräumt und die Preisaufschläge entgegen den Erwartungen beibehalten. „Dies ist ein Indiz für eine robuste Nachfrage insbesondere in Asien", sagte Weinberg.

Die Erwartung einer stärkeren Ölnachfrage stützt die Preise ebenfalls. Obwohl eine vollwertige Erholung noch aussteht, dürfte der Verbrauch laut Analysten der Citigroup bis Ende des Jahres wieder das Niveau des Jahres 2019 erreichen. „Die Tatsache, dass Saudi-Arabien den Markterwartungen einer Rabattierung seiner offiziellen Verkaufspreise für Arab Light trotzt, bestätigt, was wir schon die ganze Zeit gesagt haben: dass Riad fest entschlossen sind, die Marktpreise zu stützen", sagte Howie Lee, Ökonom bei der Oversea-Chinese Banking Corp der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Es gibt im Moment wenig, was den laufenden Rohstoff-Superzyklus aufhalten könnte.“

Technische Indikatoren signalisieren jedoch, dass die Ölpreise einen Rückschlag erleiden könnten. Die Relative-Stärke-Indizes für Brent und WTI befinden sich auf einem überkauften Niveau.

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2 Kommentare

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  • katzenfreund
    katzenfreund

    bin schon länger long brent , wti futures aber rally die weitergeht...hier wird übersehen Kältewelle Nord USA die dauert nicht lange

    17:20 Uhr, 05.02.2021

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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