Was ist von den TLTROs zu erwarten?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die EZB wird heute um 11.15 Uhr bekannt geben, wie viel Geld die Banken im Rahmen der neuen zielgerichteten Langfristkredite (TLTRO) erhalten. Die von Bloomberg befragten Analysten rechnen durchschnittlich mit einem Volumen von 174 Mrd Euro. Es ist aber fraglich, ob mit der neuen Geldschwemme Wachstum, Kreditvergabe und Inflation nennenswert angekurbelt werden können - so wie sich das die EZB erhofft.
Die Ratingagenturen Fitch und Moody’s rechnen jedenfalls nicht damit. Sie argumentieren, dass die meisten Banken in Europa derzeit keine Finanzierungsengpässe hätten. In vielen Ländern sei schlicht die Nachfrage nach Krediten zu schwach, ergänzt Fitch. Das ändert sich natürlich auch nicht, wenn man die Banken mit weiteren Milliarden flutet. Ich bin außerdem skeptisch, ob das frische Geld - unabhängig vom Volumen - überhaupt in der Realwirtschaft ankommt. Die Langfristkredite sollen zwar dafür verwendet werden, die Kreditvergabe an den Privatsektor auszuweiten. Die Bedingungen für die Banken sind aber viel zu lax, um das gewährleisten zu können.
Wie die neuen zielgerichteten Langfristkredite (TLTRO) im Detail funktionieren, können Sie im folgenden Artikel nachlesen: Wie funktionieren die neuen EZB-Geldspritzen (TLTRO)?
Wie hoch das TLTRO-Volumen ausfällt ist dennoch sehr spannend. Einerseits ist davon auszugehen, dass große Teile davon in die Kapitalmärkte fließen, andererseits dürfte es auch die weitere Geldpolitik beeinflussen. Fällt die Nachfrage nach den TLTROs zu schwach aus, könnte die EZB mit breitangelegten Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE) nachlegen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.