Fundamentale Nachricht
07:56 Uhr, 28.07.2016

Was ist Risikomanagement?

Die jüngsten Schocks haben dem weltweiten Wachstum nach Meinung von Carmignac-Finanzexperte Didier Saint-Georges jedes Mal eine neue Bedrohung aufgebürdet und die Instabilität der Märkte gefördert.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 4.446,96 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Der Anstieg der weltweiten Aktienmärkte um 70 Prozent von 2011 bis 2015 trotz unveränderter Unternehmensergebnisse in diesem Zeitraum beruhte in erster Linie auf einem Glaubensakt. Man wettete darauf, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die Unternehmensergebnisse im Zuge eines stärkeren Weltwirtschaftswachstums dank des beharrlichen Einschreitens der Zentralbanken steigen würden. Doch dieses Vertrauen wurde seit 2015 allmählich enttäuscht, wie Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees und Managing Director bei Carmignac, in seiner neuesten Ausgabe der „Carmignac's Note“ schreibt.

Drei „Schocks“ habe es seit 2015 gegeben: Die Abwertung des Renminbi im August 2015, den Einbruch der Ölpreise im Januar 2016 und nun den Brexit. Alle drei hätten dem weltweiten Wachstum jedes Mal eine neue Bedrohung aufgebürdet und die Instabilität der Märkte gefördert. Bis auf weiteres sei es wahrscheinlich, dass die Unterstützung seitens der Zentralbanken bestätigt oder kurzfristig gar verstärkt werde. Die Bank of England habe es bereits mitgeteilt, und in den USA werde die Fed voraussichtlich von nun an noch zögerlicher sein, die Geldpolitik zu straffen, heißt es weiter.

„Der Mangel an Wirtschaftswachstum beginnt erkennbare politische Effekte zu erzeugen. In den USA fördert die Stagnation der durchschnittlichen Reallöhne seit 2000 die Beliebtheit der populistischen und protektionistischen Haltung von Donald Trump, umso mehr, als das Quantitative Easing weitgehend den besser gestellten Haushalten zugutegekommen ist“, so der Carmignac-Experte.

In Europa würden die Proteststimmen bei den nächsten Wahlen zunehmen, wenn Europa nicht zum Wachstumskurs zurückfinde. „Wenn es die Gefahren eines zunehmenden Wechselspiels zwischen politischen Spannungen und eine Konjunkturschwäche vermeiden will, muss Europa, und allen voran Deutschland, daher das Ausmaß der Risiken erkennen, die mit der Beibehaltung einer orthodoxen Wirtschaftspolitik verbunden sind“, so Saint-Georges.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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