Kommentar
14:00 Uhr, 25.07.2022

Warum die Flughafenbetreiber ein Problem haben

Wer in einen Flughafenbetreiber investiert, der tut das mit dem Hintergedanken, relativ sichere Einnahmen zu erzielen und ein solides Infrastrukturinvestment im Depot zu haben.

Erwähnte Instrumente

  • Fraport AG
    ISIN: DE0005773303Kopiert
    Kursstand: 43,370 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Aena SME S.A.
    ISIN: ES0105046009Kopiert
    Kursstand: 124,350 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Fraport AG - WKN: 577330 - ISIN: DE0005773303 - Kurs: 43,370 € (XETRA)
  • Aena SME S.A. - WKN: A12D3A - ISIN: ES0105046009 - Kurs: 124,350 € (L&S)
  • Aéroports de Paris S.A. - WKN: A0J2WM - ISIN: FR0010340141 - Kurs: 122,600 € (L&S)
  • Flughafen Zürich AG - WKN: A2AJEP - ISIN: CH0319416936 - Kurs: 152,200 Fr (SIX)

Die Marktstellung ist meist so gut wie nicht angreifbar und ein Flughafen hat meist ein Monopol in der jeweiligen Region inne. Durch die hohe und aufgestaute Nachfrage, nach der Pandemie, ist zudem eine gute Auslastung für die kommenden Jahre gewährleistet. Was spricht also gegen ein Engagement?

Kostenweitergabe gestaltet sich schwierig

Die Royal Bank of Scotland (RBC) hat in einer neuen Studie zahlreiche Probleme ausgemacht, die Flughafenbetreibern im Zuge steigender Inflation drohen könnten. Dabei äußert sich die Bank skeptisch zu den Aussichten der meisten Betreiber-Aktien. Keine der Aktien sei mehr ein Kauf!

Den Flughafen Zürich und Aena aus Spanien stufen die Analysten noch als „Sector-Perform“ ein, während Fraport, der Flughafen Wien und Aeroports de Paris als „Underperformer“ gesehen werden.

Die Gründe dafür liegen in teilweise länger laufenden Verträgen, mit Fluggesellschaften, die oftmals wenig Anpassungsspielraum besitzen. Aufgrund geltender Vorschriften sei kurzfristig nur ein sehr begrenzter Inflationsschutz auf die Tarife vorgesehen. Der Flughafen Zürich und Aena hätten gar weitgehend unveränderte Tarife auf die nächsten Jahre bereits beschlossen. Fraport und Paris seien bis zu einem gewissen Grad in der Lage, die Kosten weiterzugeben, aber es wäre ein langer Weg bis die eigenen Kapitalkosten wieder erwirtschaftet werden können.

Zudem müssen die Flughäfen viel neues Personal einstellen und anlernen. Dazu müssen attraktive Löhne gezahlt werden, um überhaupt das Personal zu finden. Während also die Arbeits- und Energiekosten steigen, können die Flughäfen diese Kosten nicht zeitnah weitergeben. Flughäfen würden EBITDA-Margen zwischen 30 und 60 Prozent erwirtschaften, so RBC. Im Durchschnitt machen die Personalkosten 30 bis 50 Prozent des Umsatzes aus, sind also maßgeblich dafür, wie viel Profit am Ende des Tages hängenbleibt. Das verdüstert die Aussichten für die Cashflows und künftige Dividenden der Flughafenaktien.

Fazit: Flughafenbetreibern steht trotz Reiseboom eine schwierige Zeit bevor. Während die Airlines die Kosten über die Ticketpreise weitergeben können, ist es den Flughafenbetreibern nicht so einfach möglich, die Preise zu erhöhen. Der Sektor könnte daher schlechter performen als der Gesamtmarkt.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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