Kommentar
20:49 Uhr, 21.05.2015

Wall Street: Kommt bald der Ausbruch?

Der Markt steigt, aber den ganz großen Befreiungsschlag spürt man noch nicht. Der könnte allerdings bald kommen - zumindest für US Aktien.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.131,28 Punkte (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.131,28 Punkte (Chicago Mercantile Exchange)

Kein Grund zur Klage...... ist noch kein Grund zur Freude. Dieser Gedanke geht Anlegern in diesen Tagen öfters durch den Kopf.

Heute kam wieder eine Flut von US Konjunkturdaten. Zusammengefasst kann man sagen: Das Bild ist gemischt, es gibt keine klare Tendenz. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen mit 274.000 ein ganz klein wenig unter den Erwartungen, doch der Wert ist dennoch gut. Der langjährige Durchschnitt liegt deutlich über 300.000.

Nicht ganz so positiv war der Philly Fed Index. Dieser Index misst die wirtschaftliche Aktivität im Raum Philadelphia. Er ist damit ein sehr regionaler Index. In der Tendenz läuft dieser Index allerdings parallel zu den landesweiten Indizes. Hier zeigte der Wert von 6,7 noch immer eine solide Expansion im produzierenden Gewerbe an, doch die Erwartungen waren mit 8,5 Punkten deutlich höher.

Das Highlight des heutigen Tages war der Index der Frühindikatoren. Dieser wird vom Conference Board ermittelt und setzt sich aus mehreren Teilindizes zusammen. Dieser Index zeigt weiterhin nach oben. Trotz der gemischten Daten der letzten Wochen ist hier von einer Trendumkehr keine Rede. Nicht einmal eine gröbere Winterdelle ließ sich erkennen. Das magere Wachstum im ersten Quartal wurde vor allem auf den kalten und schneereichen Winter geschoben. Im Index der Frühindikatoren hat das keine Spuren hinterlassen.

Der Index der Frühindikatoren (Leading Economic Index - oder kurz LEI) berücksichtigt mit einem Gewicht von 27% die durchschnittlich gearbeiteten Stunden pro Woche. Ein ebenfalls hohes Gewicht erhält der landesweite Einkaufsmanagerindex mit 16%. Mit 14,5% werden die Erwartungen der Konsumenten gewichtet und mit 11% der Zinsspread zwischen 10 jährigen Anleihen und der Fed Funds Rate.

Wie der Name des Index sagt, soll er eine Vorläuferfunktion haben. Im Großen und Ganzen funktioniert das auch.Betrachtet man die langjährige Historie, dann sieht man, dass der Index gut funktioniert. Mit gut einjähriger Vorlaufzeit zeigt der Index Rezessionen an.

Der Index des Conference Boards eignet sich für die großen Konjunkturzyklen. Wer Hinweise sucht, die etwas zeitnäher am Markt liegen, der kann auf den Index der Frühindikatoren des Economic Cycle Research Institutes schauen. Grafik 1 und 2 zeigen diesen Index und den S&P 500. Die zweite Grafik zeigt den Verlauf seit 1996. So lässt sich besser erkennen wie gut der Index tatsächlich seine Aufgabe erfüllt.

Die Vorläuferfunktion erfüllt der Index gut. Da kann man wirklich nicht meckern. Mit 3 bis 5 Monaten Vorlaufzeit zeigt der Index Hochs am Aktienmarkt an. Zu einer Überraschung kam es Ende 2014. Der Index sank deutlich während Aktien überhaupt keine Anstalten machten zu korrigieren. Das hat großen Seltenheitswert. Der Markt hat den Abschwung in der Wirtschaft einfach ignoriert. Bis vor kurzem musste man befürchten, dass die Korrektur vielleicht doch noch kommt. Jetzt ist der Vorlaufindikator wieder so deutlich gestiegen, dass man davon nicht mehr ausgehen muss. Im Gegenteil sogar. Geht es nach dem Index, dann sollten US Aktien bei ihrem Ausbruch nach oben Erfolg haben. Der S&P 500 schiebt sich gerade über den letzten Widerstand nach oben. Wenn es nach den Frühindikatoren geht, dann bleibt er auch dort.

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3 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Elliott Wellen geben dem S+P in 2015 noch Raum bis +- 2400 Punkte. Andererseits ist die Bewertung im historischen Vergleich höchst sportlich. Bei einem Einstieg auf vergleichbaren Niveaus in der Vergangenheit, lag die Rendite im S+P in den darauf folgenden 10 Jahren bei minus 0,1% p.a

    22:45 Uhr, 21.05.2015
  • Neutralradikal
    Neutralradikal

    Ihren Optimismus in allen Ehren, aber ist es nicht so, dass die mittlerweile sehr hohen Bewertungen nur gerechtfertigt sind, wenn auch die hohen Erwartungen erfüllt werden? Wenn also auch die Unternehmensgewinne langfristig nahe ihren Rekordhochs verbleiben? Das ist sicherlich eine mögliche Abweichung vom langjährigen Durchschnitt, aber wie wahrscheinlich ist die? Wie groß sind die Abwärtsrisiken im Vergleich zu den Aufwärtschancen bei diesen Bewertungsniveaus, wenn man nicht auf Basis von Peaks, sondern auf Basis von zeitlich vernünftigen Durchschnitten kalkuliert?

    22:23 Uhr, 21.05.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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