Fundamentale Nachricht
16:04 Uhr, 23.03.2015

Wall Street: Die Ruhe nach dem Sturm

Während die Investoren an der Wall Street vergangene Woche noch Jagd auf neue Rekordstände machten, gehen sie es an diesem Montag deutlich gelassener an. Den Handel stützen Aussagen von Mitgliedern der Fed, während schwächere Konjunkturdaten eher bremsen.

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US-Börsen - Freundlich

Die US-Aktienmärkte haben am Freitag ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Ein nachgebender US-Dollar und die umsichtige Zinsanhebungspolitik der Fed waren die Basis für die Hausse. Zum Wochenauftakt zeigt sich Wall Street deutlich verhaltener. Eine ruhigere Phase nach einer so starken Entwicklung wie vergangene Woche sei normal, merkte ein Marktanalyst an. Der Dow Jones notiert im frühen Handel mit 0,26 Prozent tiefer bei 18.175 Punkten.

Chicago Fed: Wirtschaftsaktivität schrumpft

Der von der regionalen Fed von Chicago monatlich ermittelte National Activity Index (CFNAI) ist im Februar auf minus 0,11 Punkte gesunken, nachdem er im Vormonat bei 0,10 Punkten notiert hatte. Ein Punktestand unter Null signalisiert einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität

USA: Verkaufszahlen bestehender Häuser enttäuschen

Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im Februar weniger stark gestiegen als erwartet. Laut Zahlen der Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) erhöhten sich die Verkäufe im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent auf einen annualisierten Wert von 4,88 Millionen. Bankvolkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Anstieg auf 4,91 Millionen Häuser gerechnet.

Fed-Mester: Zinsanhebung im Juni nicht zwingend

Laut Loretta Mester, Chefin der regionalen Notenbank in Cleveland, wird die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr auf jeden Fall straffen. Eine Anhebung bereits im Juni sei aber nicht zwingend, sondern lediglich eine Option, sagte sie in einer Rede. Vergangene Woche hatte Fed-Chefin Janet Yellen zwar den Weg für eine Leitzinsanhebung frei gemacht, aber gleichzeitig die Erwartungen an das Tempo der geldpolitischen Straffung gedämpft.

Draghi: Wirtschaftswachstum im Euroraum zieht an

Aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) befindet sich die Konjunktur in der Eurozone im Aufwind. „Jüngste Daten und Umfrageergebnisse zeigen, dass das Wachstum an Fahrt gewinnt", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Montag vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments in Brüssel. Gründe seien die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und der schwächere Euro. Draghi rechnet zudem mit einer weiterhin schwachen Inflation. „Wir erwarten, dass die Inflation in der Eurozone in den kommenden Monaten sehr gering oder negativ bleiben wird, sagte er. Erst gegen Ende 2015 dürfte die Inflation wieder moderat zulegen, so Draghi.

Google im Visier der US-Handelskommission

Die US-Handelskommission hat laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung unbeabsichtigt ein Gutachten aus dem Jahr 2012 aus Versehen veröffentlicht. Es besagt, dass Google sein Monopol ausgenutzt und Suchmaschinenergebnisse gefälscht haben soll. Die US-Behörde stand offenbar kurz davor, Klage zu erheben.

Apple reduziert Absatzprognosen für die Watch

Laut Medienberichten hat Apple hat Verkaufsziele für Apple Watch von 2,5 bis 3,0 Millionen auf 1,25 bis 1,5 Millionen reduziert. Es gebe Probleme mit der Produktion des Displays, berichtet die taiwanesische UDN Mobile unter Berufung auf Zulieferer.

Gilead Sciences gibt Warnung heraus

Das Pharmazie- und BiotechnologieunternehmenGilead Sciences hat laut Bloomberg von schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der Einnahme der Hepatitis-Mittels Solvadi oder Harvoni in Kombination mit dem Herzmittel Amiodaron berichtet. Bei 9 Patienten, die eines der beiden Medikamente in Verbindung mit Amiodarone eingenommen hätten, sei es zu einer Verlangsamung des Herzschlags gekommen und ein Patient sei an Herzstillstand gestorben.

Lowe's kündigt neues Aktienrückkaufprogramm an

Der Home Depot-Konkurrent Lowe's will eigene Aktien im Volumen von 5 Milliarden Dollar rückerwerben. Das neue Rückkaufprogramm hat keinen Auslauftermin und ergänzt das alte Aktienrückkaufprogramm das Ende Januar noch ein Volumen von 2,4 Milliarden Dollar aufwies.

Delphi: Versuch mit selbstfahrenden Auto startet

Der US-Zulieferer Delphi lässt ein selbstfahrendes Auto quer durch die USA fahren. Der von Delphi mit Sensoren bespickte Audi Q5 startete am Sonntag an der West Küste in San Francisco und soll ca. in einer Woche in New York ankommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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