Wahl in Frankreich: Partnerländer wollen eng mit Hollande kooperieren
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Paris (BoerseGo.de) – Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bei den französischen Präsidentschaftswahl hat der sozialistische Kandidat François Hollande 51,62 Prozent der Stimmern für sich verbuchen können. Gaullist Nicolas Sarkozy kam entsprechend auf 48,38 Prozent.
Nach dem Wahlsieg bereiten sich die Sozialisten auf die Machtübernahme im Elysee Palast vor. In den französischen Medien sind am Montag bereits Namen von Spitzenpolitikern, denen Chancen auf Top-Posten in der künftigen Regierung zugesprochen werden, kursiert. Als sicher gilt, dass Hollande direkt nach seiner Amtseinführung einen neuen Premierminister und anschließend sein künftiges Kabinettsteam präsentieren wird. Die Machtübergabe vom konservativen Wahlverlierer Sarkozy auf den Sozialisten muss spätestens am Dienstag in einer Woche erfolgen. Für das Amt des Premierministers wird Hollandes Sonderberater Jean-Marc Ayrault als Favorit genannt.
Mit Spannung wird erwartet, welche Auswirkungen der Machtwechsel in Paris auf die Europa- und Wirtschaftspolitik des Landes haben wird. Hollande will sich für einen deutlich weniger harten Sparkurs in der Eurokrise einsetzen. Der italienische Regierungschef Mario Monti hat bereits angekündigt, mit Hollande eine Wachstumsoffensive in Europa starten zu wollen. Monti sagte Hollande am Sonntagabend am Telefon, Italien wolle mit Frankreich vor allem im europäischen Rahmen kooperieren, "mit dem Ziel einer immer effizienteren und auf Wirtschaftswachstum ausgerichteten Union". Hollande wünsche ebenfalls eine enge Zusammenarbeit der Regierungen, teilte Montis Amt in Rom mit. Auch der britische Premierminister David will mit dem künftigen französischen Präsidenten eng kooperieren. In einem Telefonat vereinbarten die beiden am späten Sonntagabend, auf der bereits "sehr engen Beziehung" zwischen Großbritannien und Frankreich aufzubauen, wie ein Regierungssprecher in London erklärte.
Der Sieg Hollandes ist von den Kapitalmärkten zwar weitgehend erwartet worden. Aber die Anleger treibt die Frage um, ob sich der künftige Präsident und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einen gemeinsamen Kurs einigen können. Merkel hatte Hollande kurz nach dessen Wahlsieg zu einem baldigen Besuch nach Berlin eingeladen. Nach den Wahlen sind die Aktienkurse an der Deutschen Börse in Frankfurt am Main deutlich im Minus gestartet: Der DAX verlor in den ersten Handelsminuten rund 2,2 Prozent, erholte sich danach allerdings wieder etwas und steht am späten Vormittag bei knapp 6500 Zählern. Die Börse in Paris startete mit Verlusten von knapp 1,6 Prozent in den Handel.
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