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10:43 Uhr, 03.11.2015

Wächst China wirklich um sieben Prozent?

Das Wirtschaftswachstum in China hat seinen Charakter geändert und das bleibt nach Meinung von Bo Bejstrup Christensen, Chefanalytiker bei Danske Invest, nicht folgenlos.

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Kopenhagen/Lyngby (GodmodeTrade.de) - Wächst China wirklich um sieben Prozent? Das ist unserer Ansicht nach die völlig falsche Frage. Trotzdem ist dies eine der Fragen, die uns derzeit am häufigsten gestellt werden. Stattdessen sollte man lieber fragen: Was genau wächst eigentlich in China? Und was bedeutet dies für Chinas wirtschaftliche Zukunft sowie für die internationalen Aktienmärkte?, wie Bo Bejstrup Christensen, Chefanalytiker bei Danske Invest, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

China habe gerade seine aktuellen Wirtschaftsdaten für das dritte Quartal veröffentlicht. Demnach habe China im dritten Quartal ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr aufgewiesen. Es werde schon seit langem diskutiert, inwieweit man sich auf Zahlen aus China verlassen könne. Vieles deute darauf hin, dass das chinesische Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren nur bei etwa sechs Prozent gelegen habe. Das sei natürlich etwas geringer, doch gewiss kein Anzeichen dafür, dass China am Rande einer Rezession oder gar eines Kollapses stünde, heißt es.

„Dies führt zu der Frage, die sich unserer Meinung nach alle Anleger stellen sollten: Was genau wächst eigentlich in China? Und wo sieht es möglicherweise nicht so rosig aus? Vor einigen Jahren begannen wir vom ‚alten‘ und vom ‚neuen‘ China zu sprechen. Das alte China, das sind der Baubereich, die Schwerindustrie und exportorientierte Unternehmen. Zweifellos ist dieses alte China in Schwierigkeiten… Wenn wir uns das ‚neue‘ China anschauen, ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Dieses neue China besteht beispielsweise aus Internetunternehmen, Online-Händlern, grüner Energie, Verkehrswesen, Logistik, Unterhaltungsindustrie, Reiseunternehmen und in zunehmendem Maße aus dem Export von technologisch modernen, selbstentwickelten Produkten wie Mobiltelefonen und Netzwerkausrüstungen. Vor allem der Dienstleistungsbereich wächst also deutlich… Hier können wir in einigen Bereichen zweistellige Zuwachsraten verzeichnen und teilweise sogar einen regelrechten Boom“, so Christensen.

Danske Invest erwartet für China in den nächsten zwei bis drei Jahren ein Wirtschaftswachstum in Höhe von sechs bis sieben Prozent. „Kurzfristig rechnen wir mit einer leichten Erholung des ‚alten‘ Chinas, da der Immobilienmarkt wieder leicht und Infrastrukturinvestitionen stark zulegen werden. Langfristig sind dies jedoch die Bereiche, die vor den größten Problemen stehen. Dagegen erwarten wir weiterhin starke Zuwächse für das ‚neue‘ China, so Christensen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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