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14:24 Uhr, 07.12.2021

Wachstumsstabilisierende Schritten in China

Um die Konjunktur im Allgemeinen und konkret das Banken- und Kreditwesen zu stützten, wird die chinesische Zentralbank People’s Bank of China (PBoC) die Quoten für Pflichteinlagen, die chinesische Geschäftsbanken bei ihr halten müssen (Mindestreserven) ab dem 15. Dezember von 8,9 auf 8,4 Prozent senken.

Peking (Godmode-Trader.de) - Im nächsten Jahr dürfte es in China zu einem deutlich langsameren Wachstum kommen. Während der Beratungen des Politbüros der Kommunistischen Partei über die Wirtschaftspolitik schlug eine staatliche Denkfabrik vor, für 2022 ein niedrigeres Wachstumsziel von „mehr als fünf Prozent" auszurufen. Der Grund seien die Pandemie und die hohen Rohstoffpreise, wie Li Xuesong, Wirtschaftsforscher der Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) nach Angaben von Staatsmedien am Dienstag sagte.

Ein Lichtblick ist der Außenhandel: Wie der Zoll am Dienstag berichtete, stieg der Außenhandel der Volksrepublik in US-Dollar berechnet im November um gut 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Ausfuhren wuchsen um 22 Prozent, nachdem der Anstieg im Oktober noch bei 27,1 Prozent gelegen hatte. Die Einfuhren legten um 31,7 Prozent zu nach 20,6 Prozent im Vormonat.

Um die Konjunktur im Allgemeinen und konkret das Banken- und Kreditwesen zu stützten, wird die chinesische Zentralbank People’s Bank of China (PBoC) die Quoten für Pflichteinlagen, die chinesische Geschäftsbanken bei ihr halten müssen (Mindestreserven) ab dem 15. Dezember von aktuell 8,9 Prozent auf 8,4 Prozent senken. Dies teilte die PBoC am Montag mit.

„Durch Ablösung gleichzeitig fällig werdender Kredite des Bankensektors bei der PBoC ist der Nettoeffekt der zusätzlichen Liquidität von umgerechnet rund 40 Mrd. US-Dollar zwar überschaubar; doch im Zusammenspiel mit dem jüngst aufgelegten Programm zur Subventionierung Grüner Investitionskredite sowie mit eingeführten Erleichterungen bei der Vergabe von Immobilienkrediten deutet sich ein zunehmend wachstumsstabilisierender Fokus der Geldpolitik ab“, urteilten Analysten der Deutschen Bank.

Flankierende fiskalpolitische Unterstützungen könnten Mitte Dezember auf dem Politbüro-Meeting beschlossen werden und die Binnennachfrage und das Wachstum in den kommenden Monaten insgesamt anregen, hieß es weiter. Der Abschwung des chinesischen Immobilienmarktes könnte jedoch noch bis ins zweite Quartal anhalten, inklusive weiterer möglicher Zahlungsausfälle einiger Immobilienentwickler.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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