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13:14 Uhr, 30.08.2019

Wachstumsschwäche würgt Ölnachfrage ab

ine Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, eine Intervention Chinas in Hongkong mit dem Risiko von Sanktionsregimes gegen Peking, sowie unerwartete negative Rückkoppelungseffekte im Zusammenhang mit einem ungeordneten Brexit könnten die Ölpreise schwerer belasten, als das bislang erwartet wird.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 60,190 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt zeigt sich die Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft in fallenden Preisen. So hat Brent in den letzten vier Monaten rund 16 Prozent nachgegeben, bei WTI betrug der Preisrückgang etwa 13 Prozent. Vor allem die schwache Nachfrage nach Öl bremst jegliche Preisavancen aus. So fragen die OECD-Länder bereits seit November 2018 im Jahresvergleich weniger Öl nach. Solch ein Rückgang der Ölnachfrage von Seiten der OECD-Länder war zuletzt 2014 zu beobachten. „Nun muss man feststellen, dass auf globaler Ebene die Nachfrage nach Öl immer noch steigt. Denn in den Nicht-OECD-Ländern wie China und anderen Teilen Asiens ist auch weiterhin Wachstum festzustellen, wodurch die Schwäche der OECD-Länder überkompensiert wird“, weiß Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Commercial Bank. In China sei der Ölkonsum in den Monaten Mai und Juni sogar kräftig gestiegen. Für den Rest Asiens sei aber ein klar abnehmender Trend auszumachen.

Die US-Energieagentur EIA erwartet für das kommende Jahr ein Nachfragewachstum von 1,3 Mio. Barrel/Tag im Vergleich zu 2019. Die Commercial Bank hält es für wahrscheinlicher, dass der Zuwachs beim globalen Ölkonsum unter 1 Mio. Barrel fallen wird. „Eine Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, eine Militärintervention Chinas in Hongkong mit dem Risiko von Sanktionsregimes gegen das Reich der Mitte, eine tiefer als erwartete Rezession in den USA sowie unerwartete negative Rückkoppelungseffekte im Zusammenhang mit einem ungeordneten Brexit sind die unseres Erachtens wichtigsten Problemfelder“, so De la Rubia. „Ihre Realisierung würde auch den Ölpreis tiefer fallen lassen, als wir das bislang erwarten. Momentan rechnen wir damit, dass Brent im Laufe des Jahre 2020 zwischenzeitlich auf 50 US-Dollar/Barrel fallen kann, sich aber nicht über einen längeren Zeitraum in diesen Gefilden aufhalten wird“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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