Wachstumsmarkt Cyber-Sicherheit
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„Cyberattacken erreichen Schadensummen, die vergleichbar sind mit den Folgen verheerender Naturkatastrophen. Ein Beispiel: Hurrikan Irene verwüstete 2011 große Teile von Puerto Rico, der Dominikanische Republik, Haitis, der Turks- und Caicosinseln und der Bahamas und zog anschließend an der US-Ostküste nach Norden – und erreichte eine Schadensumme von rund 16 Milliarden US-Dollar. Der sogenannte „NotPetya“-Angriff auf Computersysteme in vielen Ländern Europas sowie den USA verursachte 2017 Schäden in Höhe von gut zehn Milliarden US-Dollar – mehr als die Hälfte des Wirbelsturms.
Für das Jahr 2021 schätzt die Researchfirma Cybersecurity Ventures aus New York die Gesamtkosten von Cyberkriminalität auf sechs Billionen US-Dollar. Wäre Cyberkriminalität ein Land, und sechs Billionen US-Dollar wären sein Bruttoinlandsprodukt, so wäre Cyberkriminalität die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA und China.
Zu den wirtschaftlichen Schäden kommen Auswirkungen auf Lebensqualität und Gesundheit von Menschen im Falle von Angriffen auf die kritische Infrastruktur. Das Thema rückte spätestens 2021 mit dem Ransomware-Angriff auf die größte Erdölpipeline in den USA ins öffentliche Bewusstsein. Trotz rascher Zahlung des Lösegelds zog sich die Wiederinbetriebnahme der Pipeline lange hin – die Folge waren Treibstoffengpässe und steigende Preise. Angriffe auf die öffentliche Energie- oder Wasserversorgung, auf Krankenhäuser oder Verwaltungseinrichtungen etwa können Auswirkungen haben, die über den rein wirtschaftlichen Schaden weit hinausgehen.
Geopolitische Spannungen geben dem Thema Cyber-Security zusätzliche Brisanz. So gibt es Hinweise darauf, dass die Invasion in der Ukraine auch im digitalen Raum geführt wird. Die US-Regierung geht davon aus, dass die Verschlechterung der internationalen Beziehungen Cyberangriffe wahrscheinlicher macht. Wachsende Budgets für Cyber-Sicherheit weltweit werden daher erwartet.
Diese Wachstumsraten sind beeindruckend: Die weltweiten Ausgaben in diesem Sektor sollen von rund 260 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf fast 460 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 steigen – das entspricht einem Wachstum von mehr als 40 Prozent in gerade einmal vier Jahren.
Eine solche Entwicklung benötigt Kapital und kann damit Gelegenheiten für Anleger bieten. Allerdings ist es nicht unbedingt einfach, die richtigen Unternehmen zu identifizieren, denn viele der Anbieter von Lösungen gegen Cyber-Kriminalität sind junge und dynamische Unternehmen auf Wachstumskurs. Der Markt verändert sich schnell, und wer heute vergleichsweise klein und unbedeutend ist, kann morgen zu den Gewinnern gehören – oder auch nicht. Einen Ausweg aus der schwierigen Bewertung von Einzeltiteln kann ein ETF bieten, der einerseits auf das Thema fokussiert, andererseits innerhalb seines Fokus‘ so breit aufgestellt ist, dass er eine mögliche Chance bietet, die Gewinner von morgen heute schon mit abzudecken. Solch ein ETF kann eine sinnvolle Ergänzung insbesondere für Portfolios darstellen, in denen in der Hauptsache große Unternehmen vertreten sind, die ihren stärksten Wachstumsschub oft schon lange hinter sich haben.“
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