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16:13 Uhr, 30.01.2015

Wachstum in den USA verliert deutlich an Dynamik

Das BIP-Wachstum in den USA hat im vierten Quartal deutlich an Schwung verloren. Am Markt werden die Zahlen mit Ernüchterung aufgenommen. Den US-Indizes droht ein schwacher Wochen- und Monatsausklang

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US-Börsen - Rücksetzer zum Wochen- und Monatsabschluss?

Auch die neuesten Daten zum Wirtschaftswachstum in den USA geben kaum Hinweise darauf, wann die US-Notenbank die Zinswende einleiten wird. So wuchs die US-Wirtschaft im vierten Quartal schwächer als gedacht, doch bleibt das Wachstumsszenario insgesamt intakt. Die Börsianer feiern dagegen einzelne Titel wie Amazon, dessen Gewinnausweis an der Börse zu einem Jubelsturm führte. Auch die Ergebnisse der Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard kamen sehr gut an.

Die US-Hauptindizes zeigen sich heute reserviert. Der Dow Jones Industrial liegt im frühen Handel mit 0,18 % im Minus, der S&P500 (dem mit Januar der schwächste Monat seit einem Jahr droht) gibt aktuell 0,33 % ab.

Konsumklima der Uni Michigan hellt sich deutlich auf

Das US-Verbrauchervertrauen hat sich im Januar etwas als schwächer erwartet aufgehellt. Im Berichtsmonat stieg das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima um 4,5 Punkte auf 98,1 Punkte. Dies teilte die Universität am Freitag mit. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 98,5 Punkte erwartet.

Chicago-Einkaufsmanagerindex legt auf hohem Niveau weiter zu

Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich im Januar überraschend verbessert, wie der aktuelle PMI signalisiert. Der Index für die Einkaufsmanager steigt um 0,6 Punkte auf 59,4 Punkte, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet.

US-Wirtschaft verliert an Dynamik

Das Wachstum der US-Wirtschaft hat im vierten Quartal deutlich an Dynamik verloren. Laut Schnellschätzung stieg die Wirtschaftsleistung annualisiert um 2,6 Prozent. Damit blieb das Wachstum hinter der Markterwartung von 3,1 Prozent zurück. Im dritten Quartal hatte die Wirtschaft noch um 5,0 Prozent, im zweiten Vierteljahr um 4,6 Prozent zugelegt.

USA: Arbeitskosten steigen wie erwartet

Der Arbeitskostenindex in den USA erhöhte sich im vierten Quartal um 0,6 Prozent und fiel damit im Rahmen der Erwartungen aus (Vorquartal +0,7 %).

Amazon löst Kursfeuerwerk aus

Amazon brachte den Markt mit seinen Zahlen zum Weihnachtsquartal in Jubelstimmung. Der Internethändler hat zwar weniger verdient, die Börsianer aber trotzdem begeistert. Der Gewinn des weltgrößten Online-Einzelhändlers sank im Jahresvergleich um gut zehn Prozent auf 214 Millionen Dollar übertraf aber deutlich die Erwartungen der Analysten.

Mastercard legt dank starkem Weihnachtsgeschäft deutlich zu

Der Kreditkartenanbieter Mastercard hat im Jahr 2014 seinen Nettogewinn um 16 % auf 3,6 Milliarden US-Dollar gesteigert. Im vierten Quartal ging das Ergebnis sogar um 29 % nach oben und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.

Chevron: Niedriger Ölpreis macht sich negativ bemerkbar

Der niedrige Ölpreise hat Chevrons Gewinn dahinschmelzen lassen. Nach dem Einbruch von 30 % auf 3,5 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal kündigte der Konzern Investitionskürzungen an. 35 Milliarden Dollar will Chevron in diesem Jahr investieren und damit 13 % weniger als im Vorjahr.

Xerox senkt Ausblick

Der Druckerhersteller Xerox senkt seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2015 und sieht einen bereinigten Gewinn je Aktie von 1,00 bis 1,06 Dollar, nach 1,05 bis 1,11 Dollar zuvor, während Analysten von 1,09 Dollar Gewinn je Aktie ausgehen.

Eli Lilly streicht Umsatzprognose erneut

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat an der Generika-Konkurrenz heftig zu knabbern. Im vierten Quartal 2014 ging der Umsatz im Jahresvergleich um 12 % auf 5,1 Milliarden US-Dollar zurück. Der Gewinn brach um 41 Prozent auf 428,5 Millionen Dollar ein. Das ist deutlich weniger als von Analysten erwartet. Das Management kappt seine erst Anfang Januar gesenkte Umsatzprognose für das laufende Jahr nun erneut.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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