Analyse
16:00 Uhr, 15.06.2023

VOSSLOH – Darf’s ein bisschen mehr sein?

Der Spezialist für Bahninfrastruktur hat die Prognose für Umsatz und Ergebnis angehoben. So ganz unerwartet kommt dies nicht.

Erwähnte Instrumente

  • Vossloh AG
    ISIN: DE0007667107Kopiert
    Kursstand: 40,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vossloh AG - WKN: 766710 - ISIN: DE0007667107 - Kurs: 40,400 € (XETRA)

Bereits in meinem Bericht zu den starken Q1-Zahlen hatte ich es für möglich gehalten, dass Vossloh die Guidance für 2023 im weiteren Jahresverlauf anheben wird. Es dauerte jetzt nur ungefähr drei Wochen, bis es so weit war.

Heute hat das Unternehmen gemeldet, dass der Konzernumsatz nun im Bereich zwischen 1,125 und 1,20 Milliarden Euro erwartet wird und die Spanne für das EBIT wurde auf 87 bis 94 Mio. EUR angehoben. Bislang war der Umsatz auf 1,05 bis 1,15 (VJ 1,05) Mrd. EUR verortet worden bei einem EBIT von 79 bis 88 (VJ 78,1) Mio. EUR. Bezogen auf den Mittelwert der Umsatzprognose entspricht das einer EBIT-Marge von 7,5 bis 8,1 Prozent anstatt der bislang prognostizierten 7,2 bis 8,0 (VJ 7,5) Prozent.

Wachstumstreiber Core Components

Zu verdanken ist die Anhebung vor allem der guten Entwicklung im Segment Core Components, welches das Geschäft mit Schienenbefestigungssystemen und Betonschwellen umfasst. Hier wird unter anderem in den Ländermärkten Mexiko, Italien und Deutschland von höheren Umsatzerlösen ausgegangen als ursprünglich erwartet. Außerdem erhöht sich die Profitabilität durch einen günstigeren Produktmix. Aber auch im Geschäftsfeld Customized Modules, in welchem Weichensysteme und Signaltechnik produziert werden, wird mit höheren Erlösen speziell in Italien und Serbien gerechnet.

Großauftrag aus China

Dass die Geschäft bei Vossloh derzeit rund laufen, zeigt auch ein vergangene Woche gemeldeter Großauftrag aus China. Die Sauerländer haben dabei den Zuschlag zur Auslieferung von Schienenbefestigungssystemen für den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke im Volumen von 50 Mio. EUR erhalten. Diese werden zum Großteil im kommenden Jahr ausgeliefert. Damit hat Vossloh einmal mehr seine gute Marktposition im wachsenden chinesischen Markt unter Beweis gestellt.

Aber auch im Inland sind die mittel- bis langfristigen Aussichten gut. Das bundesdeutsche Schienennetz ist inzwischen sanierungsbedürftig, weil in den letzten Jahren viel auf Verschleiß gefahren worden ist. So hat die Bundesregierung erst kürzlich verlautbaren lassen, dass bis zum Jahr 2027 Gesamtinvestitionen in das Schienennetz von rund 88 Mrd. EUR notwendig sind, um dieses wieder attraktiver und zuverlässiger zu machen. Davon sind Meldungen zufolge bereits ca. 43 Mrd. EUR im Bundeshaushalt gesichert. Ein Teil davon sollte auch in den Büchern von Vossloh landen – gute Aussichten also für das Unternehmen und seine Aktionäre.

Fazit: Die Prognoseanhebung kam nun doch unerwartet schnell. Die Vossloh-Aktie kann heute rund 4 Prozent zulegen. Angesichts der weltweit guten Aussichten für den Ausbau und die Sanierung der Schieneninfrastruktur halte ich das Papier nach wie vor für ein sehr interessantes Langfristinvestment.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,05 1,15 1,20
Ergebnis je Aktie in EUR 2,60 2,70 2,80
KGV 16 15 14
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,10 1,20
Dividendenrendite 2,48 % 2,73 % 2,97 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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