VOSSLOH - Deutscher Schienenmarkt bleibt 2026 zentraler Impulsgeber
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- Vossloh AG - WKN: 766710 - ISIN: DE0007667107 - Kurs: 68,200 € (XETRA)
Die operative Marge von rund 9 % zeigt, dass der Konzern trotz gestiegener Zinsen und Integrationsaufwand stabil arbeitet und sich im Jahresverlauf spürbar verbessert hat. Besonders im dritten Quartal gelang ein deutlicher Ergebnisschub, der den leichten Rückgang der ersten Halbjahre weitgehend kompensiert.
Nach neun Monaten liegt der Umsatz bei 908,5 Mio. EUR, ein Plus von 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Der Free Cashflow hat sich sehr positiv entwickelt: Mit 44,4 Mio. EUR im dritten Quartal wurde ein deutlich höherer Wert erreicht als 2024, und auch für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen klar positiven Beitrag. Die Profitabilität soll zum Jahresende nochmals von einem margenstarken Projektmix profitieren.
Deutschland bleibt 2026 der wichtigste Wachstumstreiber
Entscheidend für die Perspektiven des Konzerns ist der deutsche Markt, der sich 2025 weiter positiv entwickelt hat. Die Bundesregierung plant bis 2029 106,6 Mrd. EUR für die Schiene zu investieren. Für Vossloh, Marktführer in mehreren Schlüsselsegmenten, bedeutet dies eine außergewöhnlich hohe Planungssicherheit.
Quelle: Vossloh-Präsentation
Dieser Trend ist bereits in den Bestellungen sichtbar: Während das Ordervolumen in China, Nordamerika und Teilen des Mittleren Ostens zurückging, legten die Auftragseingänge in Europa 2025 in allen Divisionen zu. Der Konzern verweist auf eine spürbare Belebung bei Track Supply, Weichen und Serviceleistungen in Deutschland, was sich auch im Book-to-Bill von 1,04 niederschlägt. Trotz des Rückgangs gegenüber dem Rekordjahr 2024 bleibt der Auftragsbestand mit 856 Mio. EUR auf hohem Niveau.
Im kommenden Jahr dürfte die deutsche Großsanierung des Netzes, insbesondere die Korridorprojekte der DB, zum zentralen Treiber werden. Besonders profitieren könnte Vossloh von der zunehmenden Nachfrage nach Komplettsystemen und schnell umsetzbaren Instandhaltungslösungen. Der Trend zur digital gestützten Verfügbarkeitssteuerung spielt dem Systemhausansatz zusätzlich in die Karten.
Sateba-Integration schafft Kapazität für den Investitionszyklus
Die Übernahme von Sateba prägt das Jahr 2025 operativ und strategisch. Mit 19 Standorten in zehn Ländern, rund 4 Mio. Schwellen Produktionskapazität pro Jahr und 350 Mio. EUR Umsatz stärkt der Zukauf vor allem das europäische Kerngeschäft, rechtzeitig zum Beginn des großangelegten Investitionszyklus.
Zum Jahresende wird Sateba erstmals voll in den Zahlen durchschlagen. Der Konzern erwartet Skaleneffekte in Einkauf, Logistik und Produktion, die sich ab 2026 zunehmend in der Marge niederschlagen sollen. Zudem verbessert Sateba die Fähigkeit, große Infrastrukturprogramme, etwa in Deutschland, Frankreich oder Skandinavien, aus einer Hand zu bedienen. Die Integration unterstützt zudem das angestrebte Working-Capital-Niveau von unter 15 %. Bereits 2024 sank die durchschnittliche Working-Capital-Intensität auf 17,7 %.
Europa bleibt mit 64 % Umsatzanteil die stabile Basis des Geschäfts. 2025 hat die Region nicht nur die schwächere Nachfrage aus China und Nordamerika ausgeglichen, sondern teilweise überkompensiert. Die Orderentwicklung in Europa zeigt damit eine robuste Grundnachfrage, die von öffentlichen Investitionsplänen getragen wird.
Hinzu kommt ein globaler Rahmen, der die mittel- und langfristige Visibilität erhöht. Indien, China, die USA, Australien und Italien investieren in Milliardenhöhe in den Ausbau oder die Modernisierung ihrer Schieneninfrastruktur. Die Präsentation spricht von einer "Renaissance der Eisenbahn“, gestützt durch Urbanisierung, Verkehrsverlagerung und die Digitalisierung der Leit- und Sicherungssysteme. Für Vossloh bedeutet das eine strukturelle Grundauslastung über alle Kontinente hinweg.
Ausblick bis 2030: Anstieg auf über 2 Mrd. EUR Umsatz möglich
Die strategischen Ziele bleiben unverändert ambitioniert. Bis 2030 will der Konzern mehr als 2 Mrd. EUR Umsatz erzielen. Organisch strebt das Management ein durchschnittliches Wachstum von über 5 % pro Jahr an, deutlich über den Markterwartungen der Branchenverbände, die zwischen 1,7 und 4,0 % prognostizieren. Parallel soll die EBIT-Marge bis spätestens 2030 auf mindestens 10 % steigen, was einem Ergebnisbeitrag von mehr als 200 Mio. EUR entsprechen würde.
Die Weichen für diese Entwicklung werden 2026 gestellt: Die Großprojekte in Deutschland laufen an, Sateba entfaltet erstmals volle Wirkung, und die laufenden Investitionen in moderne Fertigung, neue Werke und digitale Systeme sollen die Kapazität für steigende Volumina sichern. Bereits 2025 steigen die Investitionen deutlich, unter anderem in ein neues Weichenwerk in Schweden und Produktionslinien für Untergrundplatten in Deutschland.
Ende 2025 zeigt sich ein Konzern, der operativ stabil, strategisch klar positioniert und marktseitig gut unterstützt ist. Entscheidend für die kommenden Jahre werden die Umsetzung des deutschen Modernisierungsprogramms, die erfolgreiche Integration von Sateba und die fortschreitende Digitalisierung der Wartung sein.
Fazit: Der jüngste Kursrücksetzer ist vor allem auf Verzögerungen bei der Auftragsvergabe zurückzuführen. Für geduldige Anleger eine interessante Einstiegschance. Die Vossloh-Aktie hat von über 90 EUR auf zuletzt 69 EUR korrigiert. Mehrere Analysten hatten die Aktie abgestuft, weil kurzfristig die Erwartungen überzogen waren. Sehr kurzfristige Kurstreiber sind kaum auszumachen. Erst im Laufe des Jahres 2026 dürfte die Aktie wieder mehr Schwung entfalten, wenn Aufträge in die Bücher kommen. Wer bis dahin Geduld hat, kann mit einer ersten Tranche einsteigen.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
| Jahr | 2025e* | 2026e* | 2027e* |
| Umsatz in Mrd. EUR | 1,33 | 1,59 | 1,68 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | 3,33 | 4,36 | 5,28 |
| KGV | 21 | 16 | 13 |
| Dividende je Aktie in EUR | 1,15 | 1,35 | 1,50 |
| Dividendenrendite | 1,67% | 1,96% | 2,17% |
|
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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