Fundamentale Nachricht
13:04 Uhr, 29.12.2014

Vorgezogene Neuwahlen in Griechenland belasten die Stimmung

Bis spätestens Anfang Februar muss in Griechenland ein neues Parlament gewählt werden, nachdem auch der dritte Versuch einen neuen Staatspräsidenten zu wählen, gescheitert ist.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Kursstand: 9.850,78 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • LANXESS AG
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DAX

Der DAX ist mit Kursverlusten in die letzte Handelswoche des Jahres gestartet. Zur Stunde verliert der Leitindex 0,72 Prozent auf 9.851 Punkte. Belastet wird die Stimmung von der gescheiterten Präsidentenwahl in Griechenland. Dem Krisenland könnte nun wieder ein Rückfall in alte Krisenzeiten drohen.

Charttechnik

Der DAX scheiterte heute Morgen erneut an der Hürde bei 9.902,73 Punkten. Danach musste er Verluste hinnehmen. Aber an der exp. GDL 200 bei 9.774,47 Punkten im 30 Minuten Chart drehte der Index bereits wieder nach oben. Für den heutigen Nachmittag dürfte es wohl keine neuen Impulse geben. Eine weitere Seitwärtsbewegung erscheint wahrscheinlich. Erst ein Rückfall unter 9.774,47 oder ein Ausbruch über 9.902,73 Punkte würde zu neuen Impulsen führen.

Thema des Tages

Die Wahl eines neuen Präsidenten in Griechenland ist auch im dritten Wahlgang gescheitert. Der Kandidat der Regierungskoalition, Stavros Dimas, kam wie im zweiten Wahlgang lediglich auf 168 Stimmen. Die erforderliche Mehrheit von 180 Stimmen wurde damit verfehlt. Laut Verfassung muss nun spätestens Anfang Februar ein neues Parlament gewählt werden. Ministerpräsident Samaras hat den 25. Januar als Termin vorgeschlagen.

In den Umfragen hatte zuletzt die reformfeindliche und sparunwillige Oppositionspartei Syriza die Nase vorne. Auch bei einem Wahlsieg von Syriza ist aber unsicher, ob die Partei eine Regierung bilden kann. Die Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands dürfte die Märkte in den kommenden Wochen belasten. Heute sind vor allem griechische Aktien unter Druck geraten.

Aktien im Blick

Der Spezialchemiekonzern Lanxess bereitet Investoren und Mitarbeiter auf ein weiteres schwieriges Jahr vor. "Wir sehen deutlich, wie sich das Wachstum in mehreren Märkten abschwächt", sagte der neue Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert dem Handelsblatt. Die Ergebnisse für das Jahr 2014 dürften eher am unteren Rand der Prognose liegen.

Konjunktur

Das Verbrauchervertrauen in Italien hat sich im Dezember eingetrübt. Der entsprechende Indikator sank von 100,2 Punkten im Vormonat auf 99,7 Zähler. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 100,5 Punkte erwartet.

Währungen

Der US-Dollar konsolidiert zu Beginn der letzten Handelswoche des Jahres seine massiven Gewinne der vergangenen Monate, die durch die unterschiedlichen geldpolitischen Aussichten zustande gekommen waren. EUR/USD notierte bislang bei 1,2221 im Hoch. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann rechnet für das kommende Jahr mit einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland als bislang angenommen.

USD/JPY bewegt sich kaum verändert oberhalb der 120er-Marke, nachdem die japanische Regierung ein neues Konjunkturpaket angekündigt hat. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 3,5 Billionen Yen (umgerechnet rund 24 Milliarden Euro).

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2 Kommentare

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    ​Ich bin gespannt, was bei den Neuwahlen in Griechenland herauskommt. Wenn man ganz nüchtern analysiert was die Troika in den vergangenen Jahren angerichtet hat, dann bleibt der Euro Austritt als einzige rationale Möglichkeit.

    Der letzte Schuldenschnitt ist vollständig verpufft und GR hat mehr Schulden als vor dem Schuldenschnitt. Bei der Bevölkerung sind die Hilfspakete nie angekommen. Ein grosser Teil der Kredite ist in Form von Zinsen wieder an die Geberländer zurückgeflossen den Rest haben die Banken behalten. Dass dies nicht nachhaltig ist, muss jedem klar sein. Ich bin mir sicher, dass auch die normalen Bürger dahinter gekommen sind, dass sich die grossen deutschen und französischen Banken die Taschen voll machen. Schliesslich bekommen sie von den Griechen 10% Zinsen anstatt negativen Zinsen hierzulande.

    De facto müsste man nicht Griechenland retten sondern eben diese Banken die sich mit GR Bonds vollgesogen haben und so eine risikolose Rendite generieren. Das ist vermutlich auch der Grund warum die europäische Politelite so versessen darauf ist, dass GR im Euroraum bleibt.

    Meines Erachtens ist die einzige Lösung für die Grichen der Default um sich dem Schuldenberg ein für alle mal zu entledigen und die Drachme wieder einzuführen. Mit der eigenen schwachen Währung können sie wieder konkurenzlos günstig, wie die Türkei, ihren Tourismus ankurbeln und nach und nach die Strukturen reformieren. Denn solch eine Reform beginnt in den Köpfen der Leute und lässt sich nicht per Dekret verordnen.

    10:10 Uhr, 30.12.2014
  • peterschirl
    peterschirl

    Letzte grosse Welle Läuft.

    13:16 Uhr, 29.12.2014

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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