Kommentar
08:38 Uhr, 19.12.2023

Vorerst weiter Negativzinsen in Japan - Yen unter Druck

Die japanische Notenbank hält vorerst unverändert an ihren Negativzinsen fest. Das könnte auch Bedeutung für die westlichen Kapitalmärkte haben. Der Yen gerät deutlich unter Druck.

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  • USD/JPY
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Die japanische Notenbank Bank of Japan hält weiter an ihrer Negativzinspolitik fest und hat ihren Leitzins unverändert bei -0,1 % belassen. Der Zielwert für die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihen im Rahmen der sogenannten Zinskurvenkonrolle bleibt bei 1 %. Die Bank of Japan gab keine Hinweise auf eine Zinserhöhung im kommenden Jahr, Analysten erwarten aber, dass die BoJ ihre Negativzinspolitik angesichts der auch in Japan wieder höheren Inflation im ersten Halbjahr 2024 aufgeben wird.

Es gebe „extrem hohe Unsicherheiten“ mit Blick auf die Entwicklung der japanischen Wirtschaft und der Preise, erklärte die Bank of Japan. Die Inflationsrate in Japan hatte im Oktober bei 3,3 % gelegen, nach 3,0 % im September.

Anders als in Europa und den USA hat die Bank of Japan an ihrer Niedrigzinspolitik auch in den vergangenen Jahren festgehalten. Der japanische Yen hat sich Rahmen des sogenannter Carry Trades deshalb wieder zu einer wichtigen Finanzierungswährung auch in Übersee entwickelt. Wegen der niedrigen Zinsen leihen insbesondere Spekulanten Geld billig in Japan und investieren es zu höheren Zinsen in anderen Währungsgebieten. Bereits in den vergangenen Jahrzehnten war der sogenannte Yen Carry Trade wichtig für die westlichen Anleihen- und Aktienmärkte gewesen.

Der japanische Yen, der seit Mitte November wegen der Erwartung von Zinsanhebungen im kommenden Jahr deutlich aufgewertet hatte, gab am Dienstag nach. Euro und US-Dollar legten entsprechend gegenüber dem japanischen Yen zu, die Währungspaare USD/JPY und EUR/JPY stiegen also. Der japanische Aktienmarkt reagierte mit Kursgewinne auf den Zinsentscheid der Bank of Japan.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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