Bank of Japan belässt Zinsen unverändert

Die Bank of Japan (BoJ) beließ bei ihrem letzten Zinsentscheid des Jahres den Leitzins für kurzfristige Kredite bei 0,25 % und damit auf dem höchsten Niveau seit 2008. Dies war von einigen Analysten so erwartet worden, während andere eine Anhebung auf 0,5 % prognostiziert hatten.

Die Entscheidung fiel mit acht zu eins Stimmen. Das BoJ-Vorstandsmitglied Naoki Tamura stimmte angesichts der Inflationsrisiken für eine Erhöhung auf 0,5 %.

Die Bank of Japan merkte an, dass es weiterhin „hohe Unsicherheiten“ rund um die japanische Wirtschaft und die Preisentwicklung in Japan gebe. Die US-Wirtschaft bezeichnete BoJ-Chef Kazuo Ueda zwar als robust, betonte aber dass es „Unsicherheiten hinsichtlich der Politik der neuen US-Regierung gibt, weshalb wir die Auswirkungen genauer prüfen müssen.“ Da die unterliegende Inflation nur langsam ansteige, könne man bei den Zinserhöhungen langsam vorgehen, sagte Ueda.

Beobachter rechnen damit, dass die BoJ den Leitzins in den kommenden Monaten weiter anheben dürfte, womit sich die divergente Entwicklung ihrer Geldpolitik zu den anderen wichtigen Notenbanken der Welt fortsetzen dürfte. Während in Nordamerika und Europa die Zinsen sinken, erhöhte die Bank of Japan zuletzt den Leitzins.

In Japan war die Inflation nach der Corona-Pandemie zwar auch in die Höhe geschossen, allerdings deutlich weniger stark als in anderen entwickelten Volkswirtschaften. Von einem Hoch der Inflationsrate bei 4,3 % im Januar 2023 hatte sich die Teuerungsrate bis Anfang Januar 2024 auf 2,2 % abgeschwächt, um dann wieder bis auf 3 % im August 2024 zuzulegen, bevor es eine erneute Abschwächung bis auf 2,3 % im Oktober gab.