Fundamentale Nachricht
09:30 Uhr, 16.02.2018

Von Rising Stars und Fallen Angels

High Yield ist nach Einschätzung von BNY-Mellon-Fondsmanager Ulrich Gerhard nicht gleich High Yield.

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New York (GodmodeTrader.de) - Hochzinsanleihen werden gerne als eine fest definierte Anlageklasse dargestellt – doch tatsächlich ist Bewegung in diesem Segment. Schließlich ist die Bonität vieler Unternehmen in nicht in Stein gemeißelt – und damit auch ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der High-Yield-Emittenten, wie Ulrich Gerhard, Manager des BNY Mellon Global Short-Dated High Yield Bond Fund und Senior Manager bei Insight Investment – einer Boutique unter dem Dach von BNY Mellon IM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Im vergangenen Jahr habe es 113 sogenannte „Rising Stars“ gegeben. Das seien Emittenten, die ihre Bonität von High Yield auf Investmentstatus verbessern konnten. Ihnen hätten 78 „Fallen Angels“ gegenüber gestanden – also Emittenten, deren Bonität sich im Gegenteil von Investmentgrade zu High Yield hin verschlechtert habe. Die Gründe für solche Bewegungen seien vielfältig, so Gerhard: „Die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens kann durch die allgemeine Konjunktur beeinflusst werden, durch unternehmerische Entscheidungen, Entwicklungen innerhalb einer Branche und andere Faktoren mehr. Aktiven Managern eröffnet dieser Zyklus Anlagechancen.“

Die Zins-Spreads dieser „Fallen Angels“ könnten sich über ihren fairen Wert hinaus ausweiten, wenn Investoren, die sich aufgrund von Anlagebeschränkungen nicht in Anleihen unterhalb Investmentstatus engagieren dürften, gezwungen seien, diese Papiere zu veräußern. Außerdem fielen die entsprechenden Emittenten aus den Indizes für Anleihen mit Investmentstatus heraus. Im Gegensatz dazu eigneten sich „Rising Stars“ dank sich verbessernder Kredit-Fundamentaldaten für eine Aufnahme in eben diese Indizes, da ihre Bonitätsqualität angehoben worden sei, heißt es weiter.

So sei beispielsweise der Credit Default Swap Spread fünfjähriger Euro-Anleihen des Rohstoff- und Bergbaukonzerns Anglo American im Januar 2016 auf über 1.000 Basispunkte geklettert – kurz bevor Moody’s diese Papiere von Baa3 auf Ba3 herabgestuft habe und das Unternehmen damit zum „Fallen Angel“ gemacht. Anglo American habe sich in der Folgezeit auf Schuldenabbau und die Verbesserung seines freien Cashflows konzentriert und habe den Spread deutlich einengen können. Im September 2017 habe sich dieser auf ein Zehntel verringert und bei nur noch rund 100 Basispunkten gelegen. In der Folge habe Moody’s Anglo American insgesamt dreimal hochgestuft und es zum „Rising Star“ gemacht, heißt es weiter.

„Dies zeigt: Bei dem Investment in High Yield ist in jedem Fall eine sorgfältige Kredit- und Unternehmensanalyse ausschlaggebend. Und: man solle nicht nur die reine Rendite im Auge haben, sondern gezielt nach Situationen suchen, von denen ein aktiver Manager profitieren kann“, so Gerhard.


Ein Weg, in die weltweiten Aktienmärkte zu investieren, wäre z.B. der Kauf des BV Global Balance Fonds (WKN A0MVXF). Es handelt sich dabei um einen Mischfonds, der weltweit in ETFs, Aktien und Anleihen investiert.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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